zum Urheber hat, sind , . , , . , . . - . _ t. 1--
mehrere reich illustrierte
Exemplare bekannt, die von
Paul Durrieu und Jean
J. Marquet de Vasselot eine
eingehende kunstkritische
Würdigung erfahren haben."
Vergleicht man die von
diesen Forschern in ihrer
Schrift (S. II) gebotene Be-
schreibung der Bilder eines
solchen Exemplars mit dem
hier wiedergegebenen Bilde
„Phyllis schreibt an Demo-
phon", Brief II, so wäre
man leicht versucht, sie auf
die Illustrationen unserer
Handschrift zu beziehen;
man würde aber irren. Die
Wiener Handschrift ist in
dem Aufsatze leider nicht
berücksichtigt; jene Be-
schreibung bezieht sich auf
die Handschrift der Pariser
Nationalbibliothek Fonds
francaisNr. 873. Die auf-
fallendeÄhnlichkeitzwischen _____V__V h
dieser und unserer Wiener Hgrgulusanimae (cod.27o6)
Handschrift (beide sind,
nebenbei bemerkt, in Grossoktav und beide haben 21 Vollbilder) gestattet mit
Rücksicht auf den Umstand, dass die genannten Kunsthistoriker über Ursprung
undWerkstätte derBilder des PariserManuskriptes ganz bestimmteNachweise
liefern, interessante Schlussfolgerungen. Durrieu und Marquet de Vasselot
weisen zunächst überzeugend nach, dass die Pariser Handschrift für den
König Ludwig XII. ausgeführt wurde. Die Suche nach der Werkstätte, die
für den genannten König Bilderhandschriften lieferte, führte unsere Autoren
nach Rouen. Dort hatte der Kardinal Georges d'Amboise, ein grosser
Bibliophile, eine Schar von Miniaturisten um sich versammelt, denen er gar
lohnenden Erwerb gewährte. Die „mise pour les livres, que monseigneur
fait escrire" betrug allein während der Jahre 1502 und 1503 eine Summe,
die, nach heutigem Münzwert, etwa 5880 F rancs ausmacht. (A. a. O. S. g,
Anm. I.) Den Löwenanteil hieran hatte Meister ]ean Serpin, wohl der
" Les Manuscrixs ä Miniatures des Heroides d'Ovide, traduites par Saint-Gelais. (Extrait de PAniste,
Mai et juin 1894.)