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Erzherzogin Margarete von
Österreich, Tochter Maxi-
milians I. und der Maria von
Burgund, gewesen sei. So-
wohl die Perle wie die auf
derselben Seite erscheinende i 1 _ Ilvlvllüäii jß .
BlumeTausendschön (Mass- v - - im IYIZRÖ 13h:- - ,
liebchen), beide im Franzö- ; , i 0511i} IÜIÄÜC 3 1
sischen „Marguerite", wei- r_ ' '_ tlliftllilbtlblf .- ' 1
sen auf den Namen der Erz- I Q V " J llzlfälfßllllll- Ä "
herzogin. Diese schon an ' llllßllßßiütt
sich plausiblen Indizien hat , 1739171131111; gngfq
Chmelarz in einer Studie V '_ qQüudj-iuj 91a
über unser Manuskript (Jahr- . gftfffgjgj1-gigi
buch IX, 425 ff.) mit dem
Hinweis auf das Titelblatt
einer von der Erzherzogin
selbst komponierten, jetzt
in der Brüsseler Bibliothek
aufbewahrten Liedersamm-
lung ergänzt, das in der
oberen Hälfte Margarete
betend darstellt, in der unte-
ren ihr Wappen in einem
Quadrate zeigt, dessen
Ecken naturgetreu gezeich-
nete Massliebchen füllen.
Chmelarz war es auch, der _ v,
die schon von Waagen be- Gebmmh (am m58)
hauptete Verwandtschaft
unseres Manuskripts mit
dem mehrfach genannten Grimani-Breviar klarlegte und die sich hieraus
ergebende Zuweisung der trefflichsten Bilder der Wiener Handschrift an
Gerard Horebout durch genauest geführte Einzeluntersuchungen stützte.
Es finden sich in beiden Prachtstücken Figuren, Rüstungen, Neben-
szenen in vollkommen identischer Darstellung; einige Blätter zeigen die
Hauptfiguren „sozusagen Strich für Strich gleich". Bei der Feststellung
dieser Verwandtschaft muss es vorläufig sein Bewenden haben ä die Priori-
tät der Anfertigung des einen oder andern Cimels, mit andern Worten, die
Frage, ob der Hortulus vom Breviar oder dieses von jenem abhängig sei,
ist noch nicht entschieden. Die Herstellung des Breviars fällt in die Jahre
1508 bis 1518; der Hortulus erscheint noch nicht in dem Inventar der Bücher
Margaretens aus dem Jahre 1516, lässt sich aber mit annähernder Sicher-
heit in einem solchen Verzeichnisse aus dem Jahre 1523 konstatieren. Hore-
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