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Arbeiterinnen als Hausarbeit
künstlerisch und materiell erfolg-
reich betrieben wird.
Erwähnt man noch die viel-
leicht künstlerisch ausgestaltbare
neue Technik der Mailänder
Spiegelfabrik L. Fontana 8: Co.,
zwischen zwei Glastafeln inner-
halb dünner die Zeichnung er-
gebender Metallcloisons bunte,
funkelnde Glasperlen anzu-
bringen; die sehr talentvollen
Glasmalereien G. Beltramis in
Mailand; ein hübsches, einfaches
Speisezimmer von E. Quarti in
Mailand; ein ähnliches, vielleicht
etwas gar zu nüchternes Arbeits-
zimmer von ä Co_ in Aussteltilnxg ixxilTui-in, Porzellnnvasen, von
Palermo; zwei von den Turinern " n Dimm Bmgnpims
O. Pizzio und Jac. Cometti mit viel
Begabung entworfene Interieurs, die bedauerlicherweise unter einer den
Künstlern wohl seitens der Fabrikanten aufgedrängten Buntheit leiden; die
ausgezeichneten kunstgewerblichen Entwürfe der Florentiner Künstler-
genossenschaft „Ars et Labor", an der G. Chini, der famose Zeichner der
„Arte della Ceramica", massgebend beteiligt ist und die einen starken,
glücklichen Einfluss auf das Kunstgewerbe von Florenz zu nehmen verspricht;
schliesslich eine Reihe guter Plakate, die aber leider lange nicht das beste
enthält, was Italien auf diesem Gebiet zu leisten vermag: so ist damit zo
ziemlich alles hervorgehoben, was auf einem Rundgang durch die weitläufige
italienische Abteilung der Turiner Ausstellung in die Augen fällt.
Einiges vollendet Dastehende, manches der Vollendung Zustrebende, viel
gährendes Talent, zahllose technische Vorzüge verbürgen, dass der Zweck
' der Turiner Ausstellung - das italienische Kunsthandwerk in der Schule
fremder vorgeschrittener Völker zu gediegener Moderne heranzubilden -
sicherlich werde erreicht werden, wenn es aus dieser Schulung den richtigen
Nutzen zu ziehen weiss, wenn es vor allen Dingen lernt, in der gleichwertigen
Verbindung von Zweck und Schönheit, von innerer Wahrheit und äusserer
Gefälligkeit, mit einem Worte - in der Beschränkung den Meister zu zeigen.
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Neben Italien ist auf der Turiner Ausstellung Deutschland räumlich und
numerisch am bedeutendsten vertreten. Gefördert durch hohe Subventionen
seitens des Reiches und der Einzelstaaten, unter denen das kunstfreundliche
Hamburg den höchsten Zuschuss gespendet hat, umsichtig und tatkräftig