naturell des Franzosen und des Belgiers vor Augen,
so könnte man Wolfers den belgischen Lalique
nennen.
Reich und würdig ist Holland in Turin
repräsentiert. Unter den ausgestellten Interieurs
nimmt die von Chris Wegerif entworfene Hall
der Haager Firma J. T. Uiterwijk 8: Co. den ersten
Platz ein. Die aus Djattiholz, einem ungemein
harten ostindischen Holz, gearbeiteten Möbel sind
mit Ebenholz und Elfenbein intarsiiert und tragen
gute, schlichte, an holländisches Bauernmobiliar
anknüpfende Formen. Die Bezüge sind aus
Pergament, das in einer Art Batikdruck Dessi-
nierungen indischen Charakters zeigt. Hübsch ist
der behäbige Kamin, dessen weiter Rauchmantel
von starken Holzpfosten gestützt wird. Minder
gelungen sind die grossen Malereien, die die Wände
Ausstellung in Turin, Vase. decken,
fayägi;fjff_dä;;ßßßjfj""d Ein weiteres gleichfalls von alten lokalenMöbel-
formen abgeleitetes Interieur, ein Schlafzimmer
von Frans Stamkart und Karel Sluyterman (Haag),
wirkt mit seinen hübschen kleinen Stühlen, den bescheidenen Elfenbeinein-
lagen, die das Eichenholz beleben, bei aller Primitivität recht freundlich und
behaglich; nur möchte man sich die kastenartigen Verschläge fortwünschen,
die um die Kopfenden der Betten angebracht sind. Interessant ist, dass die
einzelnen Bestandteile des gesamten Mobiliars durch kleine Eichendübel mit-
einander verbunden sind, deren Enden abgeschnitten sind, so dass sie wie
kreisrunde Intarsien wirken.
Noch weiter in dieser sichtbaren Konstruktivität geht das von I-I. P. Ber-
lage entworfene, von J. B. I-Iillen in Amsterdam ausgeführte Speisezimmer,
bei dem die Eichennägel mit runden Köpfen über die Flächen hervorragen;
dadurch bietet sich die Möglichkeit, den ganzen Raum zu zerlegen und ohne
Schwierigkeit wieder zusammenzusetzen. Bei den grösseren Kastenmöbeln,
den Wandvertäfelungen und der Holzdecke ist dies, insbesondere wenn es
sich um Mietwohnungs-Ausstattungen handelt, ein gewiss nicht zu unter-
schätzender Vorteil; bei den Stühlen gewährt die Zerlegbarkeit wohl nur den
Nutzen, auch schwer zugängliche Fugen gründlich reinigen zu können.
Beachtenswert an dem Speisezimmer ist überdies noch die Wandbespannung
aus dunkelblauem Stoff mit gelben Batikbordüren. Überhaupt hat der hollän-
dische Batikdruck, der in Paris so grosses Aufsehen erregt hat, seither
noch bedeutende Fortschritte gemacht. Das Eigenartigste in dieser Richtung
sind die grossen Panneaux, auf denen Weysselhoff Fische, Affen, Pelikane
und andere tropische Tiere in ein ganz klein wenig archaisierendem Stil mit
unglaublicher Naturwahrheit darstellt; da und dort ergänzt die Gattin des