Manuskript fr. 782 und das
Wiener Exemplar auch in -
ihrem Texte enge miteinan- _
der verwandt sind („Roma-
nia", XVIII, 188g, 93 f.).
Mit Rücksicht auf den 5
bildlichen Schmuck dürfte zu
dieser Gruppe auch die St. 1
Petersburger Handschrift '
Nr. 3 gehören, über die Joly '
(a. a. O., I, S. 7) kurze Mit-
teilungen veröffentlichte. Sie j
ist wahrscheinlich in Italien i
geschrieben (a. a. O., I, g) "
und „ome de belles minia-
tures presque sur chaque
page"; das entspricht ja dem
Bilderbestand in den beiden
eben erwähnten Handschrif-
ten, die sich im Umfang nicht V
wesentlich von der Peters- r
burger unterscheiden.
Es bilden denn die ge- _
nannten Bildercodices eine
Gruppe für sich, die der ita-
lienischen Illustrationsexem-
plare des französischen R0-
mans, welche, wie die Bibles
historiees in Frankreich, ja
auch die uralten byzantini-
schen Bibelillustrationen,
von denen wir in der Wie-
ner Genesis ein Fragment
Petrarcas Trionfi (cod. 264g]
kennen lernten, werkstattmässig hergestellt wurden. Die Werkstätte, um die
es sich bei den Benoit-Manuskripten handelt, festzustellen, wird vielleicht
bei der genauen Vergleichung ihres Bilderschmuckes möglich sein. Die
Miniaturen des Wiener Exemplars sind toskanisch, die landschaftlichen
Hintergründe, wie das ja zu erwarten ist, giottesk. Über die Herkunft der
Handschrift stand bisher nur so viel fest, dass sie aus der Sammlung des
Prinzen Eugen in die Hofbibliothek gelangte, wie der bekannte, prächtige
Marroquinband mit dem Wappen Savoyens dartut. Durch die neue Hülle,
die das Manuskript erhielt, sind freilich vielleicht Hinweise auf die Provenienz,
die der frühere Einband und die ursprünglichen Kustoden bieten mochten,
verloren gegangen.