G. Morland. Kaninchen
Umgebung malte. Letzterer Fehlschluss hat seinen Ursprung darin, dass
viele seiner Bilder denselben Namen tragen, doch brauchte man sie nur zu
prüfen, um zu erkennen, wie unendlich verschieden sie empfunden sind.
In manchen seiner Arbeiten war Morland unzweifelhaft von Teniers,
I-Iobbema und Ruysdael beeinflusst. Seine „Alehouse-Kitchen" - eine
Studie mit Figuren bei Feuerlicht _- könnte direkt dem Pinsel eines nieder-
ländischen Meisters zugeschrieben werden, zeigte es nicht eine gewisse
Oberflächlichkeit der Behandlung. „Das Eselrennen" und „Schlitt-
schuhläufer" sind vollständig im Geiste Hobbemas komponiert. In beiden
Fällen ist die Leinwand mit F igürchen gefüllt, welche auf jede erdenkliche
Art breiten Humor und ausgelassene Lustigkeit andeuten. In diesen Bildern
sehen wir einen Morland, sehr verschieden von jenem, welcher späterhin
absichtlich vermied, die Bilder anderer Künstler anzusehen, um ja nicht
der Versuchung zu unterliegen, etwas von ihrem Stil zu assimilieren.
Morlands Charakter 4 wie aus seinem ganzen Leben hervorgeht i
war im höchsten Grade rezeptiv und beeinflussbar. Er klammerte sich an
die Natur als einzigen anerkannten Einfluss in der Kunst, und seine Liebe
und sein Glaube leiteten seinen Pinsel, jene Bilder zu malen, welche seinen
Namen unsterblich machen werden. Mit intensiver Sympathie betrachten
wir die Geschichte seines Künstlerlebens, und können nur den aufrichtigen
Wunsch hinzufügen, dass dem Andenken eines allgemein bewunderten, aber
oft missverstandenen Genies volle Gerechtigkeit zuteil werden möge.