Ausstellung in Düsseldorf, Zimmereinrichtung von Th. Cossmann-Aachen
vor allem, dass bei uns zu Lande eine Führung besteht oder doch, für weitere
Kreise verpflichtend, gesucht wird, durch unsere Museen und Schulen und
einzelne energische, temperamentvolle Leute, erblickt man im deutschen
Reiche mit Recht unseren Vorzug, unsere Überlegenheit. Mit allem, was wir
treiben, mögen sie sich ja freilich nicht befreunden, wer könnte das auch
verlangen; aber sie fühlen ganz deutlich, dass sie, ohnedies von Natur aus
ärmer an Phantasie und Gefühl für Form und Farbe und freundlichere
Gestaltung des Lebens, trotz aller günstigeren wirtschaftlichen und politischen
Bedingungen einen noch viel schwereren Kampf kämpfen als wir. Die
Gegensätze zwischen alt und neu sind schärfer und unvermittelter bei ihnen
als anderwärts, die revolutionären Übertreibungen einzelner Exzedenten, an-
statt aufzuwühlen und anzuregen, begünstigen nur die ohnedies feste Stellung
des verknöchertsten Konservatismus. So hat die vorjährige Darmstädter
Ausstellung die reiche, für gesunde Entwicklung des deutschen Kunst-
gewerbes wegen ihrer Kaufkraft höchst wertvolle Frankfurter Gesellschaft
dermassen verletzt und kopfscheu gemacht, dass, wie gute Kenner der
dortigen Verhältnisse und warme Anwälte vernünftiger moderner Kunst er-
klärten, für viele Jahre jede Aussicht auf Unterstützung und Förderung dieser
Bestrebungen daselbst verloren ist und die langweiligen abgedroschenen