Ausstellung in Düsseldorf, Kelch, Silber vergoldet,
von Engelbert Hoütege m48, Domschatz zu
Osnabrück
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Ausstellung in Düssseldorf, Silherbecher. Email-
rnalerei und Grisaille mitVergoldung auf schwarzem
Grund, Lirnoges (.7), Ende des XVl. Jahrhunderts.
Sammlung Thewalt-Köln
sich urn seine Achse gedreht hat, haftet dem Werke schon bei seiner Geburt der Stempel
des Unzeitgemässen an. Heute erwartet man für einen solchen Brunnen andere Formen,
sogar ein anderes Griechentum. Kundmanns Athena (Laaser Marmor und vergoldete
Bronze) ist trotz der grossen Verhältnisse mit ungemeiner Zierlichkeit durchgebildet. Man
möchte sie einen zierlichen Koloss nennen. Darin liegt jedenfalls ein störender Wider-
spruch. Die Nebenfiguren aber und ihre Anordnung sind etwas recht Akademisches. Der
Lebiedzkfsche Fries (huldigende Künste, Wissenschaften und Gewerbe), etwa zo m lang,
wirkt mit dekorativer Kraft. Die Figuren, obgleich stilisiert, weisen manchen nationalen Zug
auf, was ihnen zum Vorteil gereicht. Der Künstler hat übrigens schon Erfahrung in solcher
Friesarbeit, denn er hat auch Rahls ähnlichen Fries an der Facade der Hansen'schen
Akademie in Athen ausgeführt. Der Wiener Fries ist allerdings Mosaik, aus der Tiroler
Glasmalerei in Innsbruck. Diese Anstalt hat durch ihre letzten Aufträge für Wien (auch
Rollers „BergpredigWfür dasTympanon derBreitenseerKirche) an Farbenfrische gewonnen.
AS BRAHMS-DENKMAL. Die juryfürdasWienerBrahms-Denkmalhatden Ent-
wurf Weyrs zur Ausführung angenommen. Änderungen sind natürlich vorbehalten.
Über Weyr als Porträtbildner sind die Akten noch nicht geschlossen oder vielmehr noch
nicht erschlossen. Seine grosse marmorne Kaiserstatue in der Aula des Polytechnikums
ist allerdings ein wirksarnesWerk, dochist dieWirkungnaturgemi-issmehr auf die mitBarock-