einer Wiese steht und
sich kühn von dem be-
wölkten Himmel des
Hintergrundes abhebt.
Im Mittelgrunde sind
zwei kleine Figuren w
ein Mann und ein Weib
- doch haben siekeinen
weiteren Bezug auf die
Komposition der Bilder.
Der Schnitter ist im Be-
griff, seine Sense zu
schleifen, und steht da
als wahre Verkörperung
von Kraft und Jugend-
freude - ein wahrer
Sohn der Scholle und
ein Typus der ver-
edelnden Wirkung der
Arbeit. Die Farbe, so
weit sich nach dem
Drucke urteilen lässt,
ist sanft und tief
und weist eine um-
fangreichere Farben-
skala auf, als man ge-
wöhnlich bei Morland o. Morland, Die Ährenleserin
Findet.
Viele von Morlands Bildern sind aus dem bei ihm ganz wunderbar
verlässlichen Gedächtnis gemalt. Philip Dawe stellt fest, dass das Bild der
Sandgruben - wahrscheinlich das „Sand carting", welches sich heute im
Besitz von Sir Walter Gilbeg befindet - drei Monate nach dem Tage gemalt
war, an welchem der Künstler diese Szene beobachtet hatte. Und doch ist
das Bild so realistisch bis ins kleinste Detail, dass man dieser Behauptung
kaum Glauben schenken würde, wenn sie nicht aus so verlässlicher
Quelle käme.
Morlands Lebensverhältnisse beeinflussten seine Arbeit, welche, wie
schon erwähnt, in drei deutlich getrennte Perioden geteilt ist. Im Elternhause
ward er auf strikt puritanische Art erzogen, mit dem Resultate, das bei dem
Versuche, eine unkonventionelle und stürmische Natur in das Gefängnis des
Anstands und der Ordnung zu bannen, unausbleiblich war. Der Einfluss
dieser frühen Erziehung macht sich in Morlands ersten unabhängigen
Arbeiten geltend, denn er begann als Moralprediger, welcher die Glück-
seligkeit der Tugend und die Leiden des Lasters abbildete.