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Wohnhaus Hohe Warte 3x
sich mit der Kriegsgruppe von Rodin messen kann, mit einem Werke, welches,
nebenbei gesagt, mehr auf grosse, monumentale Behandlung hindeutet und
kaum sichfür einekleineStatuette eignet; da ist auch nichts, was an Bewegungs-
ausdruck die „Serpentintänzerin" von H. L. Levasseur übertrifft, ein
Figürchen in wirbelnder Bewegung von solcher Schnelligkeit, dass die
Härte der Konturen verschwindet und die Flächen ineinander schmelzen,
aber da ist Tiefe der Empfindung, Reinheit der Formen, und vor allen Dingen
Geschmack und Geschick in der Anwendung und Kombinierung der ver-
schiedenartigsten Materialien, in dieser einzigen Form von Polychromie bei
Skulptur, welche ästhetisch verteidigt werden kann und vom modernen
Geschmack sogar gefordert wird.
Die zuckerartige Weisse des Carara-Marmors genügt heute nicht mehr
zum Ausdruck dessen, was uns der Bildhauer zu sagen hat. Sie muss
modifiziert und abgetönt werden, und dies ist umsomehr bei Statuetten nötig,
welche zur Zierde des Innenraumes dienen sollen, da auf sie Luft und
Feuchtigkeit nicht mildernd wirken, wie bei in freier Luft aufgestellten
monumentalen Werken. Und hier ist ein Anknüpfungspunkt zwischen Gold-
schrniedarbeit und Bildhauerei im engeren Sinne hergestellt; hier ist dem
Künstler Gelegenheit geboten, in geschmackvollen Zusammenstellungen ver-
schiedenartigster Materialien der rein formellen Schönheit seines Sujets den
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