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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 11 und 12)

De"! 
Liebreiz sonst nur 
von den englischen 
Bildnismalerndarge- 
stellt wurden, kenn- 
zeichnen die herr- 
schende Geistesrich- 
tung. Grössere Auf- 
träge, etwa ganze 
Gestalten, kommen 
nur bei fürstlichen 
Bauten, so an der 
x816 errichteten rei- 
zenden altenVilla im 
Wiener Tiergarten, 
zurAusführung; aber 
auch hier müssen sie 
in Nischen Unter- 
kunft suchen, um die 
ruhige Fläche der 
Fassade nicht zu 
stören. Der vom 
Bildhauer am 
reichsten bedachte 
bürgerliche Bau ist 
wohl das stattliche 
Familienhaus, wel- 
ches der Erbauer des 
Theaters an der 
Wien, Franz jäger, 
sich nach 1800 in 
der Windmühlgasse 
errichtete. Als I-Iofsteinmetz konnte er nicht im Mittelmass des Üblichen stecken 
bleiben, deshalb vergönnte er seiner Fassade den in Wien so seltenen Luxus 
des Sandsteins und gönnte auch der Plastik weiteren Spielraum. Der Portalauf- 
bau zeigt zwei Höhenreliefs mit den Werkstätten eines Bildhauers und einer 
Malerin und trägt als Abschluss zwei mächtige Vasen; in den Rundfüllungen 
der Hauptgeschossfenster sieht man antike Porträtköpfe, zwischen den 
Fenstern des zweiten und dritten Stockwerkes Palmenzweige, von je zwei 
Adlern bewacht, ein verständliches Symbol auch des bürgerlichen Arbeits- 
stolzes. 
Ein Zeichen, wie ernst es der Stil noch meinte, ist es doch auch, dass 
das Wohnhaus nicht etwa 7 frei nach Abraham a Santa Clara i vorne hui 
und hinten pfui sein sollte, sondern, auch nach rückwärts seine stämmigen 
dorischen Säulen, Rundbilder und Parapetfüllungen in Plastik, erhielt. Spätere 
Grabclenkmal auf dem Schmelzer Friedhofe
	        
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