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Liebreiz sonst nur
von den englischen
Bildnismalerndarge-
stellt wurden, kenn-
zeichnen die herr-
schende Geistesrich-
tung. Grössere Auf-
träge, etwa ganze
Gestalten, kommen
nur bei fürstlichen
Bauten, so an der
x816 errichteten rei-
zenden altenVilla im
Wiener Tiergarten,
zurAusführung; aber
auch hier müssen sie
in Nischen Unter-
kunft suchen, um die
ruhige Fläche der
Fassade nicht zu
stören. Der vom
Bildhauer am
reichsten bedachte
bürgerliche Bau ist
wohl das stattliche
Familienhaus, wel-
ches der Erbauer des
Theaters an der
Wien, Franz jäger,
sich nach 1800 in
der Windmühlgasse
errichtete. Als I-Iofsteinmetz konnte er nicht im Mittelmass des Üblichen stecken
bleiben, deshalb vergönnte er seiner Fassade den in Wien so seltenen Luxus
des Sandsteins und gönnte auch der Plastik weiteren Spielraum. Der Portalauf-
bau zeigt zwei Höhenreliefs mit den Werkstätten eines Bildhauers und einer
Malerin und trägt als Abschluss zwei mächtige Vasen; in den Rundfüllungen
der Hauptgeschossfenster sieht man antike Porträtköpfe, zwischen den
Fenstern des zweiten und dritten Stockwerkes Palmenzweige, von je zwei
Adlern bewacht, ein verständliches Symbol auch des bürgerlichen Arbeits-
stolzes.
Ein Zeichen, wie ernst es der Stil noch meinte, ist es doch auch, dass
das Wohnhaus nicht etwa 7 frei nach Abraham a Santa Clara i vorne hui
und hinten pfui sein sollte, sondern, auch nach rückwärts seine stämmigen
dorischen Säulen, Rundbilder und Parapetfüllungen in Plastik, erhielt. Spätere
Grabclenkmal auf dem Schmelzer Friedhofe