Aus dem Salzburger Fachkurse, Studie einer „Königakerzw in Beziehung auf die Holzschnitztechnik,
von A. Bayer
lichen Meister der Illustration war, ist bekannt. Es muss aber auch eigens betont werden,
dass es eine Hochburg des Holzschnittes war und geblieben ist, während ringsum in der
ganzen Welt die photomechanischen Vervielfältigungsarten sich der gesamten Illustration
bemächtigten. Mit der Vollendung des Werkes hört nun dieser heilsame Einiiuss leider
auf. Einstweilen erfreut man sich jetzt der ausgestellten Originalzeichnungen eines
Schindler, Russ, Charlemont, Ottenfeld, Schrödl, Zetsche und wie sie alle heissen. Eine
Häusergruppe bei Gries trägt den Namen der Erzherzogin Stephanie. Alle diese ver-
schiedenen Individualitäten treten in diesen Blättern so handschriftlich echt hervor, dass
sie einen neuen intimen Reiz gewinnen. Eine kommende Zeit wird in diesem Archiv gewiss
mit lebhaftem Interesse blättern.
EZESSION. Die XV.Ausstellung der Sezession lässt zur Abwechslung wieder einmal
das Ausland in den Vordergrund treten. Die Krakauer „Sztuka" füllt einen ganzen
Saal, Wilhelm Leibl ein ganzes Kabinet, Graf Kalckreuth ein ganzes Rondell, freilich auch
Rudolf Alt einen ganzen Salon. Dieser und das Wiener Kunstgewerbe bedeuten die ein-
heimische Note. Die Räume sind sehr interessant gestaltet. Der runde Mittelsaal durch
Leopold Bauer, mit einer vorzüglich erfundenen matt-dunkelroten Seidentapete von
Koloman Moser. Dieses Rot und der weisse Putz der oberen Flächen sind die einzigen
Farben in diesem ganz zirkularen Saal, der stereometrisch wie koloristisch das absolut