Aus dem Salzburger Fachkurse. Dekorative Studie einer Heuschrecke, von J. Schonenhaml
Aquarellskizzen für Kirchenwände (Schatzkammer am Wavel, Kirche in Pockl), in
denen er gleichfalls die reichsten, brennendsten Töne anschlägt. Von Malczewski, dem
Maler der berühmten „Etappeß ist ein „Frühlingslied" allermodernster Art zu sehen, von
Falat ein drastisches Eisenbahnbild mit weissen Rauchphantomen, die über die bunte
Erde hinkugeln. Von Stanislawski nachdenkliche Landschaften, von Axentowicz trauernde
Mädchenseelen, von Wyczolkowski kühn pointierte Porträts, von dem jungen Konstantin
Laszczka allerlei kleine Plastik von erkennbar eigenem Zug. Im Leibl-Zimmer hat man eine
Anzahl Prachtstücke des verstorbenen Meisters vereinigt. Darunter jene unvergleichliche
Rückenstudie eines bäuerlichen Frauenzimmers, mit jedem Stich am Mieder und jedem
Fältchen an der blauen Schürze. Das hätte sich Holbein vermutlich von ihm schenken lassen.
Dazu dann lebensgrosse Porträts und Mädchenstudien in seiner breiter hinwischenden und
' dennoch so scharf in den Linien sitzenden Weise. Es fehlt uns an Raum und Zeit, jedem
Pinselstrich nachzugehen, aber es wäre ein Vergnügen. Schliesslich sei der mannigfaltigen
guten Plastik gedacht, die sich unter die Bilder und Kunstgewerbesachen mischt. Von
Bartholome, Saint-Marceaux, Dampt (auch eine Holz -Elfenbeingruppe von feinem
Reiz), Gardet (der bekannte Onyx-Kakadu), von Gosen (I-Ieine-Statuette), Wrba (kräftig
wimmelndes Relief) u. s. w. Sehr gern sieht das Publikum die mancherlei Schmucksachen
von Ashbee (so an nordischenBauemschmuck gemahnend). Simpson (so in der Mackenzie-
weise), Boutet de Monvel (so in der Boutet de lVlonvePschen Weise) und noch anderen
Parisern. Ohne Schmuck würde heutigentags eine Ausstellung garzu - schmucklos aussehen.
HAGENBÜND. Mit einer sehr hübschen Ausstellung hat der „Hagen" sich für den
Vorwinter eingestellt. Mit einer gemütlichen sogar. denn es weht etwas wie häus-
liche Luft durch seine Räume. Josef Urban hat sie im Sinne des Altwien von heute ein-
gerichtet und man begreift, dass in dem niedlichen Oktogon, das sich auf der Düssel-
dorfer Ausstellung so gut gemacht hat, aquarellierte Federzeichnungen Walter Hampels
80