geschickter Materialverwendung. Was fehlt, ist das
persönliche Element, die Bewegung, der Impuls. Und
dies bezieht sich nicht nur auf Gelegenheitswerke
der eben besprochenen Art, sondern auf fast alle
Erzeugnisse englischer Skulptur. Sie sind nüchtern,
kalt und berechnet. Es fehlt ihnen, speziell wo es
sich um Darstellung des Aktes handelt, die Sinnlich-
keit, die Freude an der Schönheit des Fleisches, die
Wohligkeit der Form, welche bei der Statue um so
notwendiger ist, da doch die Farbe als Ausdrucksmittel
mangelt und die Linie allein sprechen muss. Es steckt
nochzuvielvomPuritanerimEng-
länder, und wenn er sich auch nicht
mehr scheut, die menschliche
Figur unbekleidet darzustellen, so
bemüht er sich zu sehr, sie so viel
als möglich ungeschlechtlich zu
machen. Die Form ist anatomisch
tadellos, genau nach dem Modell
studiert und idealisiert, aber nicht
empfunden. Der Künstler ist zu
prüde, zu - moralisch, um es
gerade heraus zu sagen, und er
fürchtet sich, seine Persönlichkeit
durch sein Werk sprechen zu
lassen, sein Selbst zu verraten.
Daher fehlt ihm der Stil und
seinem Werke die magnetische
Anziehungskraft, welche den
Schöpfungen der grossen mo-
dernen Franzosen innewohnt.
Um jedes mögliche Missverständnis zu vermeiden, muss ich noch
die sonst kaum nötige Erklärung zufügen, dass dies kein Argument zu
G. Framplon, St. Georg Lord Leighton, Der
Faulenzer
F. Lynn Jenkins, Fries für Lloyds Regisrry