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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 2 und 3)

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Die Franzosen hatte Bing in einer instruktiven Kollektion vereinigt. die 
durch Zusätze von Privatsammlern verstärkt worden war. Bigot, Chaplet, 
Delaherche, Hoentschel, der Schüler und Freund des genialen Jean Carries, 
Dalpayrat seien hier genannt, dann de 
Feure mit seinen graziösen Porzellanen 
und einer reizend modellierten mon- 
dainen Pariserin, dem entzückenden 
Seitenstück des jungen dänischen Mäd- 
chens von Bing und Gröndahl, welches 
die Fabrik im Vorjahre brachte, das in 
Reichenberg aber leider nicht aus- 
gestellt war, Taxile Doat mit seinen 
preziösen, delikaten und stimmungs- 
schweren, echt französischen Werken, 
Clement Massier in Golf Juan mit 
seinen brillanten Lustrefayencen und 
endlich der monumentale Emile Muller 
8: Co. in Ivry-Port mit seinen Plastiken 
nach Charpentier, Meunier, Falguiere, 
Boucher u. a. 
Eine Spezialität für sich bildeten 
die kostbaren ä jour-Porzellane aus pate 
_ _ _ _ tendre mit farbigen transluciden Emails, 
Keramische Ausstellung m Reichenherg, Altwxener _ , 
Deckelkrug aus dem Besitze des Herrn von Lanna die Camlne Naudot sandte- 
in Prag Brillant vertreten waren die Hol- 
länder sowohl im retrospektiven als im 
modernen Genre, die Fabriken vorn Haag, von Gouda, Amsterdam und 
Utrecht. 
Mendez da Costa in Amsterdam ist eine originelle Erscheinung, ein 
Stück Hieronymus Bosch, in seinen derben, breiten, grotesken Kleinliguren, 
Steinzeug mit farbloser Salzglasur, wie am Niederrhein im XVI. jahrhundert; 
seine meditativen grinsenden Affen lassen an Ähnliches bei Gabriel Max 
und Geyger denken. 
Dänemark wurde gut repräsentiert durch die königliche Porzellanfabrik, 
auch mit ihren neuesten Werken, durch Bing und Gröndahl, Köhler und 
Niels I-Ljakobson, letzterer auch mit seinem prächtigen Brinckmann-Porträt. 
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Ebenso bedeutend wie die moderne war die retrospektive Abteilung; 
das Niveau der Qualität war besonders hoch und eine Reihe von wissen- 
schaftlichen Überraschungen zog den Kenner an. 
Die meisten österreichischen und deutschen Museen hatten wertvolle 
Stücke beigesteuert, Privatsammler von der Bedeutung des regierenden 
Fürsten Liechtenstein, der Herren von Lanna und Dr. Figdor sandten von 
ihren Schätzen.
	        
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