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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 4)

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schienen. George 
Sand liebt diese 
„beaux esprits relies 
en veau" zu lesen, 
sowie in Deutschland 
der Begriff der Ge- 
lehrsamkeit sich an 
Schweinsleder heftet. 
In England war man 
schon früh etwas 
regsamenLeigh Hunt 
wünscht „für seinen 
Ariost, Plutarch, 
Chaucer, Milton einen 
guten alten glatten 
Einband, wie alt 
immer, wenn er nur 
gut zu gebrauchen 
ist, für seine Tausend 
und eine Nacht aber 
einen so schönen und 
blumigen Stil als 
möglich". J. N. Reed 
(„The pleasures of a 
book-worm") erzählt 
von C. C. Clarkes 
Ärger darüber, dass 
ihm sein Buchbinder 
Hunts Gedichte 
„Foliage" nicht in ein 
„angenehmes Grün", 
sondern hellblau gebunden habe. Auch Leigh Hunt selbst rügt einmal ein 
ähnliches Farbenverbrechen. William Morris legte auf die Farben grosses 
Gewicht. Selbst seine grauen Pappbände mit weissen Ecken hatten 
eine eigene Farbeneleganz. Es bürgerte sich sogar eine „Morris-grüne 
Leinwand" ein. Er verwendete Haschengrünes, salbeigrünes, kirschrotes, 
lebermoosfarbenes (lichen-coloured) art-linen, gefleckt terrakottafarbenes 
Papier u. dgl. Sondernuancen, auch schon mit silbergrau aufgedruckter 
Schrift. Diese Eigenheiten sollten bald wichtig werden. Sein erstes Kelmscott- 
buch „Sir Galahad" liess er noch von dem Franzosen Riviere in Maroquin 
binden. Dann wurde T. J. Cobden Sanderson sein Binder. Er war einer 
jener self-made artists, welche die neuenglische Kunst gemacht haben. Wie 
der Chirurg Seymour Haden die Radierung wieder belebte, so der Dichter 
William Morris das Kunstgewerbe überhaupt und der Advokat Cobden 
Padua, um 1814, roter Saffian
	        
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