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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 4)

weben in Gesträuch, oder das, 
wo man einen blauen Himmel 
mit weissen Wölkchen durch 
einen Netzvorhang zu sehen 
glaubt, oder das Wasser voll 
zarter Wirbel und winziger 
schwimmenderPflanzenblättchen. 
An Erfindung, Naturbeobachtung 
und Diskretion im Schick sind 
sie unübertrefflich. Und natürlich 
an richtigem Papierstil, der sich 
freilich bei ihren weichen Büchern 
mehr dem Tapetenhaften nähern 
wird. Auch bei den Chinesen 
findet sich einzelnes, wenn auch 
nicht so geistreich; zum Beispiel 
ein Craquele. Unter den euro- 
päischen Papieren finden sich nur 
einzelne, die jenen japanischen zu 
vergleichen sind; so eines aus der 
Zentraldruckerei in Kopenhagen, 
mit blauem Meer, Buchenalleen 
und weissen Hirschen, eine 
richtige Sund-Landschaft, in nied- 
lichem Einfaltstil. In Deutschland 
ist die Bewegung lebhaft genug. 
Die Aktiengesellschaft für Buntpapier- und Leimfabrikation in Aschaffenburg 
hat in ihrem Musterbuche eine reiche Auswahl neuer Muster, manche im 
Stil der Jugend" und daneben wieder moderne Marmorpapiere. Diese und 
die Kammpapiere setzen jetzt eine Menge Koloristen in Bewegung. Man 
erreicht ganz abenteuerliche, bandachat- und rauchtopasartige Mischungen 
(E. Leistikow, Bromberg; W. Rauch, Hamburg), Poeschel und Trepte (Leip- 
zig) erzielen die seltsamsten Wirkungen, wie von Naturselbstdruck und 
besonders stalaktitenartige in den verschiedensten Tönen. Die Kleister- 
papiere von Lilli Behrens (Darmstadt) machen den Eindruck von ge- 
strickten Stoffen, über deren Wolligkeit sich gerippte Seidenbänder 
ziehen. Ed. Gabelsberger (Diessen bei München) verwendet Mohnblumen, 
Narzissen und dergleichen in hübscher Verstreuung. Professor Franz (Wien) 
eckmannisiert einmal hübsch, mit schwarzen Schwänen zwischen weissen 
Lilien. Karl Mienzil (Lemberg) sendet eine grosse Auswahl bieder- 
maierischer Muster, deren Motive sich ungemein putzig ausnehmen, während 
die Farbe oft sehr minder ist. Auch Anton von Szmik (Wien) bewegt 
sich auf der biederen Linie. Und ein Blatt aus der Vergangenheit sind 
die Augsburger Proben aus dem XVIII. Jahrhundert, diese grossen 
l] THE HYMNQF? 
BAPXDAESAN 
 
Essex House Press. London, rotes Ziegenleder 
20'
	        
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