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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 4)

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dosen und englischen 
Miniaturen aus der 
Glanzperiode dieser 
Kunst (Cosway, Plimer 
und Engleheart) ent- 
halten wird. 
Der in der Liste 
angeführte Gobelin, ein 
Glanzstück in tadel- 
loser Erhaltung, 
stammt aus dem 
Schlosse les Aygalades 
bei Marseille. Mar- 
schall Villars erwarb 
ihn beidemVerkauf des 
Besitzes des Herzogs 
Mazarin, eines Neffen 
des Kardinals, der ihn 
seinerseits aus Spanien 
gebracht hatte. Es ist 
die Vermutung ausge- 
sprochen worden, dass 
dieser Gobelin ur- 
sprünglich der Van 
Eyck-Serie im könig- 
lichen Schlosse zu 
Madrid angehörte, 
Essex House Press, London, Deckel aus Stechpalmenholz mit doch iSt diese Theorie 
Seschnkmm Rdi" keineswegs über alle 
Zweifel erhaben. Die 
Komposition ist allerdings jenen Meisterwerken sehr ähnlich, besonders was 
die Einteilung in Felder, die Säulen, welche das Mittelfeld begrenzen, und 
einige der Figuren betrifft, doch ist die Arbeit selbst nicht ganz identisch. 
Die Reproduktion eines der Van Eyck-Stücke ist hier beigefügt, um den 
interessanten Vergleich zu ermöglichen. Der Herzog von Villars, Statthalter 
der Provence, hinterliess den Gobelin einem Mons. Mestre, von welchem 
ihn M. de Barras erwarb. Schliesslich gelangte er in den Besitz des Lon- 
doner Kunsthändlers Duveen, der ihn an Pierpont Morgan weiter verkaufte. 
Das Mittelfeld zeigt den Schöpfer auf einem gotischen Throne. Zwei 
Engel mit Lilie und Schwert knieen ihm zur Seite, während zwei weitere 
hinter dem Throne einen Schleier halten. Der Schöpfer hält in der linken 
Hand ein offenes Buch, während die Rechte segnend erhoben ist. Zu seinen 
Füssen erstreckt sich Meer und Land und imVordergmnd ist eine knieende 
Gruppe, die den Kaiser, den Papst und andere weltliche und geistliche
	        
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