170
(Schlafzimmer, Speisezimmer, Küche, Herrenzimmer, Salon etc.); die sämtlichen Objekte
sind in Ansichten (Masstab i : 5 oder x : 6 oder r : 10) dargestellt und mit den zur Herstellung
einer naturgrossenWerkzeichnung erforderlichen Details und Schnitten in wirklicher Grösse
versehen. Ferner wird jedem Hefte eine perspektivische Darstellung des Gesamt-Wohn-
raumes beigegeben. um die Übersicht zu erleichtern. Einzelne Hake werden Abbildungen
kleiner, im Haushalte oft benötigter selbständiger Möbel (Spieltische, Etageren, Sessel,
Ständer etc.) umfassen.
Der Ladenpreis pro Heft beträgt xo K. Jedes Heft ist einzeln käuflich. Die einzelnen
Hefte erscheinen nach Bedarf in allen Landessprachen.
Das soeben erschienene erste Heft enthält auf n Tafeln ein einfaches Schlafzimmer,
bestehend aus: Bett. Nachtkästchen, Waschkasten, Kleider- und Wäscheschrank, Toilette,
Sessel, nebst dem perspektivischen Übersichtsblatte. Das Werk eignet sich vermöge seiner
Anlage und Durchführung nicht nur in eminentem Masse für die gewerbliche Praxis, sondern
auch für Schulzwecke und zum Selbststudium.
ÄHRISCH-S LOVAKISCHE HAÜBENf" Die bei scheinbarer Gleichförmig-
keit ausserordentliche Mannigfaltigkeit der mährischen Stickereien und Spitzen,
das feine Farbengefühl, die liebevolle Durchführung haben diesen Arbeiten heute
weitgehende Anerkennung verschafft; man triiTt sie ebensowohl in den kunstgewerblichen
Sammlungen ganz Europas, insbesondere auch im österreichischen Museum, als in
den Salon-Einrichtungen und an den Kleidungen reicher Französinnen oder Amerikane-
rinnen, oft ohne dass die Besitzerinnen wissen, woher die Arbeiten stammen.
Leider ist die Herstellung dieser Stickereien aber schon im Heimatlande selbst fast
ausgestorben. Die guten Stücke dieser Art, die man heute Findet, sind fast alle im Anfange
des 19. Jahrhunderts gearbeitet worden. Es war darum ein sehr verdienstvolles Unternehmen
des Herrn Redakteurs Kretz in Ungarisch-Hradisch, dass er das noch Erreichbare - das
Meiste istja durch Händler bereits in alle Winde verstreut - an Ort und Stelle sammelte
und so auch noch ermöglichte, festzustellen, an welchen Orten bestimmte Muster sich
ausgebildet hatten.
Auch lernt man jetzt erst vielfach die ursprüngliche Anwendung der Stücke kennen.
Uprka hat sie auf drei farbenfrohen Darstellungen festgehalten. Andere Tafeln bringen
75 Abbildungen von Haubendeckeln. Es handelt sich diesmal eben nur um Hauben; doch
hoffen wir, dass bald weitere Sammlungen folgen werden, die auch den Schmuck der
Ärmel, Brautbinden u. s. w. umfassen.
Vorteilhaft wäre es wohl, wenn die Technik der Arbeiten etwas eingehender
beschrieben und der Text einer sorgfältigeren Korrektur unterzogen würde.
jedenfalls können solche Veröffentlichungen aber als Sammlungen von Vorbildern
und Studienmaterial nur aufs lebhafteste begrüsst werden; doch wäre es empfehlenswert,
technische Einzelheiten in grösserer Darstellung zu bringen. Dr.
PREIS-AUSSCHREIBUNG. Die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in
Wien schreibt eine Konkurrenz aus zur Erlangung eines Entwurfes für den Einband
der Jahrgänge der Zeitschrift „Die Graphischen Künste", eines Entwurfes, der zugleich
auch für den Umschlag der vierteljährlich erscheinenden Hefte verwendet werden soll.
Der Entwurf soll künstlerisch vornehm und dabei einfach gehalten sein. Komplizierte
und in vielen Farben gedachte Entwürfe sind schon dadurch ausgeschlossen, dass der
Entwurf sowohl für den Papierumschlag des Heftes, als auch für den Leinwandeinband
verwendet werden soll.
Die Blattgrösse der „Graphischen Künste" beträgt 40 Zentimeter in der Höhe und
30 Zentimeter in der Breite, die durchschnittliche Rückenbreite ihrer Bände 3 Zentimeter.
i Franz Kretz: Mährisch-slovalrische Hauben. (Wien, A. Schooll ä Co., rgoz.)