Das Hüttenwefen.
Ö
Von den Aufteilungen find befondes hervorzuheben:
Park Brothers & Comp, zu Pittsburg, welche Tiegelgufs-Stahl, daraus
erzeugte Stangen und Bleche (Keffelbleche) von vorzüglicher Qualität ausftellten;
verfchiedenartig aufgebördelte Böden, im kalten Zuftande doppelt zufammen-
gelegte Keffelbleche waren beigegeben, um die Qualität des Materiales
zu zeigen.
Atlas Works in Pittsburg, Pennfylvanien,ftellteRoheifen, Hartgufs- und
befonders feftes Gufseifen, welches nach den beigegebenen Atteften erft
bei einer Belaftung von 24.270 Pfund per Quadratzoll geriffen ift, aus. Unter
den ausgeftellten Hartgufs-Stücken find befonders Hammerkerne etc. zu erwähnen.
Clifton Mining Comp, ftellte nicht blofs Roheifen, fondern auch Stab-
eifen, welches diretft in catalonifchen Feuern erzeugt wurde und recht hübfche
Qualität zeigte, aus. Ebenfo ftellte Alabama mit kaltem Winde erblafenes
graues Roheifen und Conneblevile coal Coked tiefgraues Roheifen fammt
den bei der Erzeugung abgefallenen Schlacken aus.
Befonderes Intereffe würde eine erft fehrfpätzugefandte Ausftellung gewährt
haben, wenn ein erklärender Text beigegeben gewefen wäre oder der angegebene
Vertreter wenigftens auf eine fchriftliche Anfrage eine Antwort gegeben hätte.
J. T. Wilder aus Teneffee ftellte Erze, Roth-Eifenfteine, Kohlen von fehr
fchöner Qualität, eine Luppe von circa zehn Centnern, die offenbar in einem
rotirenden Ofen erzeugt wurde, fowie einen aus einer folchen Luppe geprefsten
oder gefchmiedeten Cylinder von 3 '/ 2 Fufs Höhe und circa 12 Zoll Durchmeffer,
dann fertige Schienen aus. Wie jedoch bereits angeführt, war über die Methode
der Fabrication leider nichts zu erfahren.
Zu erwähnen ift noch das von R i c h m a n Henry ausgeftellte Modelleines
rotirenden Puddlingsofens nach Danks und der in Naturgröfse von William
Seilers & Comp, aus Philadelphia ausgeftellte rotirende Puddlingsofen, der
fich von dem Danks’fchen nur durch folgende Modificationen unterfcheidet:
Die Feuerung ift keine direcfte, fondern Gasfeuerung, ähnlich dem
Siemens’fchen Principe eingerichtet, jedoch dem ausgeftellten Ofen nicht bei
gegeben. Der Arbeitsraum befteht aus einem rotirenden, bimförmigen Gefäfse,
welches mit Dampf in Bewegung gefetzt und von dem Feuerraume auf einer kreis
förmigen Bahn weggedreht werden kann. Die Durchführung der wenigen im Ofen
nothwendigen mechanifchen Arbeiten erfolgt durch eine Arbeitsthüre, welche auf
der Seite der Feuerung angebracht ift. Der aus Eifen hergeftellte bimförmige,
rotirende Ofen wird mit einem Gemenge, beftehend aus hundert Volumtheilen
Erzklein, zwanzig Theilen hydraulifchen Cement und achtzehn Theilen Wafferglas
auf zwei Zoll Dicke ausgefüttert, bis zur Rothgluth erhitzt und mit flüffiger Schlacke
übergoffen, welcher fortwährend Erze zugefetzt werden, um eine Erzkrufte von
vier Zoll zu erhalten. Entfteht in diefer oberen Krufte während des Betriebes eine
Vertiefung, fo wird diefelbe bis zum erften Futter ausgebrochen, mit Erzen und
flüffiger Schlacke gefüllt und etwas gekühlt. Die Charge befteht aus einer Tonne
Roheifen, welches flüflig (meift in Cupolofen eingefchmolzen) in den Ofen ein
getragen wird. Der Ofen erhält eine Bewegung von acht Umdrehungen per Minute
und foll das Eifen nach dreifsig Minuten gar werden. Es wird nun die fleh in
ziemlicher Menge bildende Schlacke abgelaffen, der Ofen macht dann innerhalb
fünf Minuten noch etwa zehn Umdrehungen, um das Eifen zu einer Luppe zufam-
men zu ballen, worauf die Luppe behufs weiterer mechanicher Bearbeitung aus
genommen wird. Da das Futter des Ofens fehr ftark angegriffen wird, find per
Tonne Eifen 350 bis 400 Pfunde Erze erforderlich, um die Reparaturen durch
zuführen. Bei jedem Ofen ift nur ein Mann befchäftigt, während für je fünf Oefen
zum Chargiren und Ausnehmen noch je fünf Arbeiter erforderlich find.
Die Vereinigten Staaten von Venezuela und die Republik
de San Salvador ftellten kein Eifen aus.