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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 5)

Schüler zu der so lange vernachlässigten 
Tierplastik lenkt, ist nur zu begrüssen, die 
Darstellungen eines Elefanten, I-Ielmcasuars, 
Geiers, Tigers von Mörtl, Kucharzyk, Ger- 
(H 
  
hard, Gornik und Klakowicz sind ausgezeich- 
nete Arbeiten. Baronin Vranyczany hat nebst 
Meissner sehr gute Gefässe und zwei vorzüg- 
liche Figuren (eines kleinen Mädels und einer 
Italienerin) gebracht. Wenn Strasser sich und 
seine Schüler auch für die Bereicherung des 
Formenkreises des keramischen Fachkurses 
interessieren, überhaupt in dieser Richtung 
._ , arbeiten wollte, wäre das freilich höchst 
dankenswert. Er ist ein Künstler voll Eigen- 
 art und starkem Wollen, macht Eindruck 
 auf seine Schüler, reisst sie mit sich fort, 
__ schult sie in Formgebung und allem Tech- 
n   nischen, was will man mehr? Er ist an seinem 
w  Platze, seien wir froh, dass wir ihn haben. 
Dass Professor Breitner seiner Abteilung 
den Charakter einer Vorbereitungsschule ab- 
uns]: au" zustreifen sucht, konnten wir schon längst 
gjjjfjl";gjtafjg_jxijfmmjjjjggjfjjf; beobachten. Was verschlägfs? Sein Ver- 
Gampe,Myrbach-Schu1e hältnis zu König war ein persönliches, das 
des ehemaligen Schülers zum Lehrer; von 
selbst ergab sich das Zusammenarbeiten, dort Vorarbeit, hier Ausbildung. 
Dergleichen ergibt sich, doch lässt es sich nicht erzwingen. Wie ernst und 
tüchtig diese Schule arbeitet, sieht man in allem und jedem, was Schüler wie 
Ruhländer, Puchegger, Bulimbasic, Resch, Kruszkiewicz machen. Nicht nur 
an ihren Akten und Porträts, auch an ihren Kompositionen. Nur zu loben, 
dass Breitner seine Schüler auch zu kleinplastischen Arbeiten anhält, wo- 
von wir an Schmuck, Plaketten, Handspiegeln manch tüchtiges Stück sahen. 
Professor Kl0tz' Schülerzahl ist geringer als früher, der Holzschnitzerei 
ist die Zeit nicht günstig. Kopiert nach guten alten Vorbildern wird weniger, 
dafür das Naturstudium frisch und flott betrieben. Die Behandlung des 
Materials mit all ihren Schwierigkeiten beherrschen die Schüler gut, mehr 
und mehr tritt die Bemalung zurück, die Naturfarbe des Holzes in ihre 
Rechte. Da die Ornamentbildhauerei darnieder liegt, wird sie auch in 
der Schule nur spärlich gepflegt. Wildburgers Wiener Typen sind keck 
aus dem Leben gegriffen, voll Naturtreue; Piffrader, sehr tüchtig und ernst 
in der Komposition, hat eine flotte Büste gebracht, Tusek gute Buchholz- 
arbeiten, auch Pettarin und Zago sind tüchtige Talente. 
Bedeutenderes noch als früher brachte diesmal das Spezialatelier für Zise- 
lieren und verwandte Fächer. Professor St. Schwartz ist ein ausgezeichneter,
	        
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