Fächer mir allegorischer Malerei: Tag und Nacht, Krieg und Frieden. Elfenbeingestell. durchbrochen, geschnitzt
und vergoldet, Louis XV (Gräfin Podskatzky-Liechtenstein)
des amerikanischen Botschafters, ganze Serien vom spanischen Botschafter
Sennor Villa Urrutia, Grälin Zichy-Metternich und Frau von Auspitz-Artenegg.
Wiederholt wurde man an die grosse Fächerfreundin, Kaiserin Maria
Theresia, erinnert. Man sah zwei ihrer erwähnten Geschenkfächer; der
eine, mit einer Jagdszene, war überhaupt einer der schönsten (Markgräiin
Pallavicini-Szechenyi), der andere (Frau v. Raimann) war ein Geschenk der
Kaiserin an Frau v. Raimann, geborene Baronin Stifft (Haut, mit zierlicher
Malerei von kleinen Guirlanden, um ein Medaillon, das eine kleine Prinzessin
im Park von Schönbrunn spielend darstellt.) An diese Zeit erinnerte auch
ein recht geschickt gemalter Dilettantenfächer mit der Szene einer Braut-
werbung, um die Tochter des theresianischen Geheimen Rats Franz
Josef Freiherrn von Toussaint (T 1762). Das Vergnügen, Fächer zu besitzen,
paarte sich damals mit der Lust, Fächer zu malen. Einer der ausgestellten
Fächer (Gräfin Marie Kinsky-Wilczek) stellte ein Bauernfest vor und war
signiert: „Votre tres humble serviteur et frere Josef Pranten." Und Gräfin
Zichy-Mettemich stellte einen Fächer aus, der signiert war; „Dessine par
M. le comte F. K. (Franz Khevenhüller) 1761."
Die Fächermalerei konnte man bequem durch zwei jahrhunderte
verfolgen, wobei freilich manche der später so gebräuchlichen Nachahmungen
mit unterlief. Man sah zunächst die italienische Grosszügigkeit der Zeit
Ludwigs XIV., den historischen Apparat Lebruns in gediegenen Bildern wie
„Die Frau des Darius vor Alexander dem Grossen" (Frau Viktor von
Boschan), wo die kräftige Farbe den Ton eines Wandgemäldes hat,
„Schliessung des Janustempels" (Gräfin Baldine Paar), „Diana und ihre