wurde mit einer grossen Anzahl
wichtiger Arbeiten betraut, unter
denen der „Linc0ln" und das Hahne-
man-Denkmal in Washington zu den
hervorragendsten gehören.
Unter diejenigen Künstler, die
schon vor längerer Zeit Amerika zu
ihrer Heimat gemacht, aber in
Deutschland ihre Studien zurück-
gelegt haben, gehören Josef Sibbel
und Henry Baerer.
Sibbel hat sich ausschliesslich
auf die religiöse Kunst geworfen,
Basreliefs und Statuen von seiner
Hand schmücken eine grosse Anzahl
der Kathedralen und Kirchen der
Vereinigten Staaten. Seinen Figuren
ist eine ungemeine Lebendigkeit
eigen, die weiblichen Gestalten sind
überdies von grosser Lieblichkeit und
Anmut (siehe Abbildungen).
Henry BaerersBildwerke tragen
den Stempel klassischen Schönheits-
sinnes. Seine beiden Beethoven-
Statuen, die eine mehr den grübeln-
den, die andere den inspirierten
Meister darstellend, befinden sich
Solon H. Borglum. Indianerin am Grabhügel weinend NgvgpYol-kgf Zgntfal- und Pfo-
spekt Park. „Ossian und Minerva",
„Der Fischer" und besonders der Entwurf für das Goethe-Denkmal zeigen
Baerers vielseitige Befähigung.
Der Tiroler Schwarzott, der leider krankheitshalber jetzt wenig arbeitet,
gehört nicht minder zu den begabtesten deutsch-amerikanischen Bildhauern.
Auch die aus früher erörterten Gründen hier leider noch nicht zu gehöriger
Verbreitung gekommene kunstgewerbliche Seite der Skulptur wird von zwei
Deutschen und zwar mit grosser Meisterschaft betrieben. S0 hat, noch ehe
die sezessionistische Richtung hieher drang, Henry Linder in Entwürfen
für Uhren, Kamine u. s. w. die weibliche Figur in einer dem Sezessionismus
ähnlichen Weise aufs glücklichste für die Dekoration verwendet, während
Karl Hamann sich mit viel Talent insbesondere den Entwürfen für Silber-
arbeiten widmet.
Albert Weinert hat seine Studien zuerst in Deutschland bei Melchior zur
Strassen und dann an der Brüsseler Ecole des Beaux arts zurückgelegt
und sich zuerst durch sein geniales Freiheitsdenkmal in Chicago, dem