gerechte Bewunderung, sowie ihre Arbeiten für Buffalo. Sie zeichnet sich
durch grosse Anmut und Lebendigkeit der Figuren aus. Viele ihrer Werke
sind dem Kunstgewerbe gewidmet, so die Sonnenuhr, vier Jahreszeiten
(siehe Abbildung), die auch nebst einer Gedächtnistafel die Skulpturen-
ausstellung schmückte und eine sich jetzt in der Academy-Ausstellung
befindliche Fontäne für den Speisetisch eines Millionärs.
Zu den begabtesten der Jungen gehört auch Adolf Weinmann, der
viel für das Kunstgewerbefach arbeitet, und der besonders glücklich in der
Idealisierung der verschiedenen Sportarten ist. Seine Golfspielerin, sein
Athlet sind moderne Gestalten, von echtem Schönheitsgefuhl durchdrungen
und stark individualisiert. Nachdem er lange mit Charles Niehaus gearbeitet,
hat er sich seit kurzem selbständig niedergelassen.
Es ist ein lebhaftes Sprossen und Keimen unter der jungen amerikanischen
Künstlerschaft. Noch manche Namen älterer und besonders junger Künstler
könnten hier beigefügt werden, doch ich will nicht zu ausführlich werden. Es
ist zweifellos, dass die Welt während der kommenden Jahre immer mehr
von amerikanischer Kunst sehen und hören wird. An aufstrebenden Talenten
fehlt es nicht. Wenn die Gelegenheiten der Ausbildung häufiger, das Feld
der Betätigung reicher werden, dann wird wohl bald eine kräftige Kunst
hier erblühen.
CHARLES CONDERS FÄCHER 50' VON
BARONIN VON KENDELL-LONDON Sfv
N unserer Mitte lebt ein Künstler, dessen
Werk einer anderen Zeit, einem anderen
P ' a; Jahrhundert angehört. Damals war die äussere
Erscheinung des Lebens zierlich geformt
und geputzt und Männer und Frauen waren
fröhliche Mummer, denen jeder Tag und
jede Nacht neue Feste und Liebeleien in
dem glänzenden Schmetterlingsleben der
Gesellschaft des XVIII. Jahrhunderts brachte.
Frankreich war damals die anerkannte
Herrin der Zivilisation der Welt, und Watteau,
Lancret, Fragonard und Drouais gehörten zu ihren geistreichsten
Chronisten. Ihre Werke sind in der Tat ausgesucht feinsinnig, was Leben-
digkeit und Anmut betrifft, und wenn man heute eine Anzahl von Conders
Gemälden besichtigt, kann man nur darüber staunen, dass ein Mann,
der fast ein Jahrhundert später das Licht der Welt erblickt, so gründlich von
dem Geiste des XVIII. Jahrhunderts durchdrungen ist, dass er imstande ist,
die Essenz einer Vergangenheit zu verkörperlichen, welche er nur in seinen
Träumen gesehen haben kann. Rokoko-Sujets sind wohl von vielen modernen