Der blaue Fächer, eine Skizze von Charles Conder
und zeigt jene eigentümliche Leichtigkeit der Pinselführung, welche eine so
seltene Qualität des Zeichnens ist. In krassem Gegensatz zu diesem Fächer
steht ein anderer, welchen der Künstler mit dem Titel „Feu de Bengal" be-
zeichnet hat, eine Arbeit, welche verdient, erwähnt zu werden, da sie in
Zeichnung sowohl als auch in Farbe höchst originell und anziehend ist, und
in einer bedeutend kräftigeren Farbenskala gemalt ist als die von dem
Künstler im allgemeinen bevorzugte. Die Gruppe von Figuren ist in warmes,
rosenrotes Licht gebadet. Dazu ein Hintergrund von einer schönen Nuance
mittelstarken Indigos, die mit dem Rosarot der Figuren einen glänzenden
Farbenplan bildet.
Der Magenta-Fächer ist ein vollendetes Beispiel der sonderbaren Eigen-
schaften von Conders Werk, und hier sehen wir das plötzliche Abweichen
seiner Phantasie, welches in den seltsamen Figuren des Mittelmedaillons
Ausdruck findet. Sie haben anscheinbar keinen Zusammenhang mit jenen,
welche das Hauptmotiv der Zeichnung bilden. Seine Gedanken scheinen
plötzlich abzubrechen und wenn er die Arbeit wieder aufnimmt, verfolgt er
eine neue Idee. So ist Spontaneität eine der auffälligsten Eigenschaften
seiner Malerei, - eine Spontaneität, welche zwar manchmal auffallend
inkonsequent ist, aber doch die magnetische Anziehungskraft origineller
Auffassung besitzt. Conders Zeichnung ist sehr unverlässlich und manch-
mal sogar absolut falsch, insofern als Gliedmassen seiner Figuren in
solchen Fällen ganz unförmig sind. V
Anderseits sind einige der Figuren auf seinen Fächern mit der grössten
Sorgfalt gezeichnet, wie zum Beispiel in den Hauptgruppen des Magenta-
Fächers. Hie und da sind wohl einzelne Teile des Dekorationsplans ein
wenig zu schwer im Verhältnis zu den übrigen. Dies bezieht sich speziell