Doppelben, Mahagoni, poliert, mit Bronzebeschlägen
hin und haben hie und da einen Anflug breiteren Humors. Der Geist
des Leichtsinns und der Sorglosigkeit hat freien Spielraum: „Lasst uns essen
und trinken und lustig sein, denn morgen sterben wir!" Die meisten dieser
reizenden, kecken Lebemenschen scheinen ganz seelenlos zu sein, und die
Gefühle, welche sie besitzen, übersteigen niemals das Aufwallen der Laune
oder der Kaprize. Ihre Liebe und ihr Hass, ihre Streitigkeiten und Ver-
söhnungen sind bloss Szenen aus dem Lustspiel, an dem sie alle teilnehmen,
und nur wenige unter ihnen würden sich aufhalten, um eine Träne auf das
Grab eines Schmetterlings fallen zu lassen.
In krassem Gegensatze zu dem typischen Fächer des XVIII. Jahrhunderts
mit seinen komplizierten Blumenverzierungen und lustigen Sujets war der
Fächer des XVLjahrhunderts, auf welchem religiöse Motive gemalt waren.
Manchmal waren sogar Abschriften von Gebeten und Psalmen darauf ange-
bracht. Religiöse und mythologische Sujets stritten sich damals um die
Gunst der Damen, und Fächer wurden auf Leder oder auf Seide gemalt und
wurden weiter durch zarte Handstickereien verziert.
Im XVII. Jahrhundert findet man Fächer, welche eine wahre Masse in
schönsten Farben ausgeführter Seidenstickerei sind, da aber Himmel und
Wolken gleichfalls in Stichen ausgeführt sind, hat die Gesamtwirkung dieTen-
denz, etwas verworren zu sein. Die Länge dieser Fächer ist gewöhnlich unge-
fähr 24 Zentimeter. Zu jener Zeit verschmähten grosse Maler nicht, zu den
Erfordernissen des schönen Geschlechtes beizusteuem, und im South Ken-
sington Museum in London ist ein wunderschönes Beispiel von Guido Reni,
auf Leder gemalt, in der Grösse von I6 Zentimeter Höhe und 52'5 Zenti-
meter Breite. Dieser Fächer ist mit Gruppen mythologischer Figuren bemalt.