hergekommen und wie sie
entstanden ist. Wir werden
dann erkennen, dass sich
gegen Ende des XVIII.
Jahrhunderts in England
ein praktischer Stil aus-
gebildet hat, der gleich zur
Zeit seines Entstehens in
Deutschland allgemein auf-
genommen wurde und auf
die Entwicklung des deut-
sehen Kunsthandwerkes
einen richtunggebenden
Einfluss ausgeübt hat.
Zur Zeit der Königin
Elisabeth (1558-1603) hatte
die Renaissance in England
Eingang gefunden und sich
mit dem einheimischenStile,
dem gotischen, zu einem
neuen Stile, dem soge-
nannten „Elisabethini-
schen", verbunden. Das
gotische Element erhielt
sich im englischen Kunst-
gewerbe noch lange nach
dieser Zeit, sein Einfluss
macht sich im ganzen
XVII. und XVIII. jahr-
hundert geltend und tritt
besonders noch in den
Arbeiten des später zu
erwähnenden Chippen-
dale, dessen Wirksam-
Hängekasten, Mahagoni, poliert, mit Bronzebeschlägen
keit sich bis in das dritte Viertel des XVIILJahrhunderts erstreckt, besonders
hervor.
Im XVII. Jahrhundert, nach der Elisabethinischen Periode, die sich
durch die hervorragende technische Behandlung des Holzes, besonders
durch Schnitzereien auszeichnete, geht das Können der Kunsthandwerker
zurück, die Schnitzereien werden roher, die Möbel weniger praktisch, die
Sitzmöbel, meistens aus schwerem Eichenholze, die Lehne mit geschnitzter
und gegiebelter Spitze, werden behufs grösserer Bequemlichkeit mit Pölstern
belegt. Nebenbei macht sich aber auch ein starker Einfluss der im XVII. Jahr-
hundert auf ihrer Höhe stehenden holländischen Kunst geltend, ja es werden
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