Trumeau, Mahagoni, poliert, mit Ahorn eingelegt und mit Bronzebeschlägen
Fuss, der später in der Empire- und Biedermeierzeit sehr häufig verwendet
wird, hier zum erstenmale kennen lernen.
In diese Zeit also fällt die Wiederaufnahme und praktische Verwendung
der antiken Studien, die für die folgende Zeit von so grosser Wichtigkeit sind,
da sie immer allgemeiner werdend einen grossen Einfluss auf das Kunst-
gewerbe ausüben und den Stil entstehen lassen, den wir gemeinhin als
Louis XVI. bezeichnen.
Während sich nun in Frankreich der Louis XVI.-Stil unter dem immer
stärker werdenden Eini-lusse der Antike stetig entwickelt und, wie wir oben
gesehen haben, seinem grossen Ziele - der Durchführung des Prinzipes der
Symmetrie - zustrebt, sehen wir in England ein ganz anderes Prinzip sich
Bahn brechen und siegreich behaupten, das der Nützlichkeit und der prakti-
schen Verwendbarkeit der den Menschen umgebenden Dinge des täglichen
Gebrauches, das Prinzip der Nutzkunst. Je mehr man in Frankreich bemüht
ist, das Möbel der Architektur unterzuordnen, und aus äusseren, ästhetischen
Gründen den Zweck, den ein Möbel erfüllen soll, verbirgt und unkenntlich
macht, desto mehr trachtet man in England, den praktischen Bedürfnissen
des Kulturmenschen gerecht zu werden und gibt den Möbeln und anderen
kunstgewerblichen Geräten die Form, die sich aus dem Gebrauche des
Gegenstandes von selbst ergibt und sucht diese Form dann künstlerisch
zu gestalten.
Diese Zeit, das letzte Viertel des XVIII. Jahrhunderts, hat nun eine
Reihe von hervorragenden, künstlerisch geschulten Kunsthandwerkern