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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 6 und 7)

 
Schubladkasten mit Säulchen und Sphingen aus vergoldetem Hclze, schwarz poliert, mit Bronzebeschlägen 
barkeit im täglichen Leben; die Möbel fördern unsere Bequemlichkeit, sie 
sind in der Form einfach und anspruchslos, sie stehen nicht in dem Raume 
als pretenziöse Schauobjekte oder als Kunstwerke, sondern als Diener und 
Helfer bei allen unseren zahlreichen häuslichen Beschäftigungen. 
Das Material, aus dem diese Möbel gemacht werden, ist ein edles, ent- 
weder Mahagoniholz oder ausländische besonders gute Hölzer, die infolge 
ihrer ausgezeichneten Festigkeit eine ganz besondere Einfachheit in der Form 
und Konstruktion zulassen. Diese Holzarten bieten die Möglichkeit, dass oft 
dünne Stäbe, die sogar gebogene Formen erhalten, eine verhältnismässig 
grosse Last tragen können. Das praktische Moment kommt hier bei dem 
Baue des Möbels vorzüglich in Betracht. 
Diese grosse, das Praktische in der Innendekoration so besonders 
betonende Kunstrichtung in England, deren historische Entstehung aus- 
einanderzusetzen wir versucht haben, ist aber deshalb für uns von so grosser 
Bedeutung, weil sie es ist, die das ganze kunstgewerbliche Schaffen in 
Deutschland am Ende des XVIII. Jahrhunderts in ungeahntem Masse beein- 
Husst und so in Deutschland Kunstformen erzeugt, die dann, wenn auch 
durch das französische Empire für eine Zeit in den Hintergrund gedrängt, 
allgemeine Verbreitung Finden und dem Biedermeierstile, dessen Provenienz 
wir eben nachzuweisen suchen, das Gepräge gibt. Dem auf dem rein
	        
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