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Schubladenkasten, Mahagoni, poliert, mit Ahorn-Einlagen und Bronzebeschlägen, von J. N. Geyer,
Innsbruck, 1838
uns ungenügend nur durch ihre Primitivheit; grundsätzlich befriedigt
sie uns durch den Gegensatz zwischen dem einen I-Iauptakzent und den
zwei Nebenakzenten. Alle Symmetrie ist akzentlos, wenn sich die zwei
Symmetrieseiten um eine nur gedachte oder schwach markierte Mittellinie
(Achse) gruppieren; in dem Masse der Betonung dieser gibt sie einen
Anfang von Akzentspiel. Doch auch dann lässt sie durch die Gleichheit ihrer
Flügel unsere Forderung unerfüllt. Die Naturkraft dieser Forderung aber
treibt hier zu der wohlbekannten „Überwindung der Symmetrie": sie drängt
nach einer Vergrösserung des einen Flügels und schafft dadurch ein Gegen-
spiel zwischen „Major" und „Minor". Verhalten sich diese zueinander
ebenso wie das Ganze zum Major, so liegt das Verhältnis des „Goldenen
Schnittes" vor - ein idealer Fall der Verteilung von Leicht und Schwer,
und in stärkerer oder
schwächerer Annähe-
rung ein überaus häufig
verwirklichter Fall -
übrigens ebenfalls wieder
ein Angriffsobjekt für
den Naturtrieb nach
Überwindung des zu
wenig Verschiedenen,
so dass schliesslich auch Knieschemel, Mahagoni, poliert, mit Ahorn eingelegt