1702 und 1723 ausgeführt hat"): so glaubten
sie es.
Die Wiener Stadterweiterung nach
1683 hat mit jener nach 1857 in manchen
Punkten eine unverkennbare Ähnlichkeit.
Beidemale hatte unsere Stadt das Glück,
später als andere an die Reihe zu kommen.
andere der Baukunst ähnlich grossartige
Aufgaben stellen. Im XVII. und im
XIX. Jahrhundert lösten diese Aufgaben
grösstenteils Architekten, deren Wiege
nicht in unserem Vaterlande stand. Genial
veranlagt waren sowohl die Meister der
halbvergangenen, als auch die der längst-
vergangenen Zeit, nur mit dem Unter-
schiede, dass von den Schmidt und
Hausen jeder eine bestimmte Richtung
der „neueren deutschen Kunst" vertrat,
. , während in den Persönlichkeiten der
Fans," vom Palme Main, in Mailand, Fischer und Hildebrandt verschiedene aus-
nach Cnssinn ländische Kunstrichtungen wie in einzelnen
Brennpunkten sich vereinigten und durch-
kreuzten, die wohl nur im damaligen Wien, dem Kem- und Krystallisations-
punkte grosser und zukunftsreicher politischer Neugestaltungen, in dieser
Auslese sich vereinigen und durchkreuzen
konnten.
Nachdem die Werke Faldas und San-
drarts" die nordische Architektur mit der
erforderlichen Anzahl von loci communes
für Pa1ast- und Kirchenfassaden (s. Schotten,
Dominikaner, Paulaner etc.) versorgt, klingt
das römische Barock in der Kunst des
Andrea Pozzo aus und vermittelt mit
dessen grossem Werk über Perspektive
allen Völkern mitunter bizarre, aber immer-
hin neue architektonische Ideen. Durch den
Utrechter Frieden wird Mailand, dessen „ , .
Spätrenaissancebauten der genuesischen Pnml Inil "hängenden Trophäen" nach
Architektur entstammen, und Neapel, in Dame:
welchem Cosimo Fansaga Schule gemacht, Österreich angegliedert. Nicht
bloss von diesem Augenblicke an, schon eine geraume Weile zuvor und bis
' S. Mittig. d. k. k. C. C. a. a. O.
u Falda. Palazzi di Roma. Sandrart, Romae antiquae e! novae Theatrum illustratum.
In beiden Fällen konnte nur sie und keine-