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Zeit, den De1senbach-
schen Stich nach der
Zeichnung Fischer von
Erlachs selbst im „Ent-
wurff einer histo-
rischen Architektur",
und den Stich von
j. A. Corvinus nach
Salomon Kleiner in
des letzteren „Wahr-
haffter und genauer
Abbildung sowohl der
kayserl. Burg" etc.
Augsburg 1725. Das
erste Blatt lehrt uns,
wie der Palast nach
dem allerältesten Ent-
wurfe, das zweite, wie
er nach dem späteren
Projekte hätte werden
sollen. Auf beiden
Blättern sehen wir,
aber nur im oberen
Geschosse, zwei, je
zwei Pilaster um-
fassende Eckvorlagen,
zwei einfenstrigeRück-
lagen und zwischen
den letztgenannten
eine die ganze übrige
Masse zusammen-
fassende Mittelvorlage
projektiert. Aber
während auf dem Stiche nach Fischer bei den Eckvorlagen das Gesimse
über beiden Pilastern sich verkröpft, sehen wir auf jenem nach S. Kleiner
über jedem der beiden Eckpilaster eine Verkröpfung (die über dem dritt-
vorletzten Eckpilaster dürfte wohl nur ein Irrtum des Zeichners seinl).
Was die Pilaster selbst betrifft, so sind sie in jener Reproduktion noch
glatt, in dieser bereits mit I-Iorizontalfugen belebt. Hervorzuheben ist ferner,
dass die Balkons bei Fischer-Delsenbach als Träger vier Konsolen mit da-
zwischenhängenden Festons zeigen, ähnlich denjenigen, die Fischer auch
an der Reichskanzlei verwendet hat; dass zwischen den mit Vasen, Puttis
und Reliefs verzierten Eckpostamenten im Geländer Baluster, ähnlich denen
in der Attika sich finden, dass die Zwickel über dem T orbogen keinerlei
Mittelportal des Palais