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vorherige Berechnung des schliesslichen Gesamt-
effektes aller an einen anderen auf staatliche
Kunstförderung angewiesenen Bildhauer zu ver-
geben, so ist mit einigem Grund anzunehmen,
dass alle Reliefs, auch die beiden angeblich minder-
wertigen Allegorien, im Atelier des berühmten
Lorenzo Mattielli (gest. 1748) entstanden sind.
In Bezug auf die Balkons, deren Mittelpartie
bereits oben besprochen worden ist, beweisen die
beiden hier reproduzierten Abbildungen bei Fischer
und S. Kleiner, dass dieselben schon ursprünglich
in einer ihrer heutigen ähnlichen Gestalt geplant
waren. Aber während bei Fischer die Baluster
in den Balkons dieselben sind wie in der Attika,
nähern sie sich bei Kleiner der Form, die sie
gegenwärtig zeigen. In beiden Reproduktionen
tritt auf oblonger Fussplatte die breite Mittelpartie
der Brustwehr vor den stark zurückweichenden
schmalen Seitenteilen und vor den etwas mehr
nach vorwärts geschobenen Eckpostamenten fast
bis an den Rand vor. Es ist, als ob man die fünf-
fache Gliederung, auf die man bei der Fassade
verzichtete, auf die Balkons übertragen hätte.
Ein prägnantes Beispiel aus älterer Zeit für eine
derartige Ausgestaltung des Balkons und seiner
Brustwehr vermag ich vorläufig nicht nachzu-
weisen. Etwas Ähnliches, das Hervortreten der
runden Mittelpartie vor den Seitenteilen und Eck-
postamenten auf oblonger Fussplatte, beziehungs-
weise auf einem Gesirnse ist bei Andrea Pozzo zu
finden (Perspect. II. Taf. XV), auf dessen Altar-
kompositionen wohl auch einzelne Wiener Barock-
Tüte mitsoprapcneaus dem"Kon_ portale mit den schräg gestellten Säulen-Posta-
ferenzzirnmer"des Belvedere, nach menten und in konvexer Kurve vorspringenden
S- mm" Fussplatten und Balustraden zurückzuführen sind.
Was die Vasen betrifft, sowohl die auf den Balkons, als auch jene im
Inneren des Palastes an der Treppe, so sehen sie in der Entwicklung zurück-
gebliebenen Deszendenten jener grossartigen Konzeptionen „a 1a Romaine",
die der wiederholt schon genannte Jean Le Pautre in Paris herausgegebenf
einigermassen ähnlich. Die zierlichen Putti aber, die sich auf den Balkons mit
den Vasen zu schaffen machen, haben in einer berühmten Schöpfung des
grossen Meisters aus dem Jesuitenorden ihre Muster. Sie sind die
Geschwister und nächsten Anverwandten jener zierlichen Engelein, welche
"' Vases et burenes ä la Rcmaine invemez et gravez par j. Le Pautre „Paris" cbez Langlois.