Porzellan von Bing E: Grßndahl,
Krokusbecher von Pietro Krohn (1889)
in Paris durchgemacht, sich aber für alles, was
er kann, selbst zu danken hat. Als blutjunger
Mensch auf sich selbst angewiesen, mit gutem
Geschmack, aber ungenügender Schulung, um
seinen Ideen völlig gerecht zu werden, machte
er sich mit eiserner Energie daran, eine aparte
Stellung in der Kunstwelt zu erkämpfen. Mit
Vorliebe befasste er sich mit der dekorativen
Illustration für Reklamezwecke, und speziell mit
der leicht stilisierten Frauenfigur in der Manier
Muchas, der ihm als Ideal vorzuschweben
schien.
Dawsons erste Arbeiten für Affichen,
Titelblätter für Monatsschriften und illustrierte
Inserate sind zwar anmutig und wirkungsvoll
in der F arbenstimmung, heben sich aber kaum
über das Niveau der Mittelmässigkeit empor. Nur langsam und mit harter
Mühe drang er zu einem individuellen Stile durch, der ihn zu einer Stellung
in der ersten Reihe der modernen Aflichenkünstler berechtigt. Französisch
in seiner Technik, japanisch in der dekorativen Anordnung schwungvoller
Linien und harmonischer, flacher Farbentöne, bleibt er durchaus englisch in
dem Typus seiner Frauen
und Mädchen, - so englisch, wie Burne-Jones
und Rossetti, nur gehören seine Figuren einem gesünderen Menschen-
schlage an. Das Mädchen der
Dawson'schen AfHchen
die Blaublut - Engländerin,
ist
die man an einem sonnigen
Sonntagsmorgen bei der
„Kirchenparade" im Hyde
Park sehen kann: schlank,
hoch gewachsen, mit einem
Teint von Milch und Rosen,
blauen Augen unter langen
Wimpern, goldigem Haar und
festem, vortretendem rundem
Kinn.
Solcher Art waren die
Arbeiten, welche die Auf-
merksamkeit der Jägerwolle-
Gesellschaft auf den jungen
Künstler lenkten, und ob-
gleich alles Figurale von
seinen Entwürfen für das
Verkaufslokal in der Haupt-
Porzellan von Bingä Grpndahl, Schüssel aus Pietro Krobns Reiber-
service (1888)