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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 8 und 9)

 
Porzellan von Bing 8: Gryändahl, „Lotus" von 
S. Wagner 
 
Porzellan von Bing ä Grändahl, „Badendcr Knabe" 
von Willumsen 
des Eklektizismus geraten, der die I-Iochrenaissance begünstigte. Die 
Technik der Biskuitplastik war bis zur Nachbildung von Thorwaldsens Hebe 
in Originalgrösse getrieben worden. Diese Zeit bedeutet mehr eine Epoche der 
Ausbreitung durch Eroberung des Weltmarktes, als eine Periode des künst- 
lerischen Aufschwunges, welchem erst der Boden geebnet werden sollte durch 
Schaffung der gediegenen technischen wie kommerziellen Basis. Es handelte 
sich ja immer um eine „Fabt-ikation" und nicht um ein kunstgewerbliches 
Gebiet, auf dem rein persönliche Leistungen ausschlaggebend waren. Dass es 
auch hier immer wieder starke künstlerische Persönlichkeiten waren, welche 
das Erreichen höherer Zwecke möglich machten, beweist ja die 
Geschichte dieser Fabrik; aber es bedurfte der gediegenen Schulung von 
Hilfskräften und der Ausdehnung und Vollkommenheit grosser Einrichtungen, 
damit künstlerischen Impulsen mit Erfolg nachgegeben werden konnte. 
Mit dem Austritt und Tode der Gründer und dem Eingreifen der zwei 
im Auslande herangebildeten Söhne J. H. Bings, Ludwig und Harald Bing, 
begann 1880 ein Umschwung in der Leitung der Fabrik, welcher sich wieder 
auf einer Ausstellung, der nordischen vom Jahre 1888 (in Kopenhagen), 
besonders auffallend zu erkennen gab. Und diese gründliche Wandlung 
bedeutete gleichzeitig das Betreten jener Bahnen, welche das dänische 
Porzellan zu einer spezifisch modernen und eigenartigen Qualität führten. 
Der Künstler, welchem dies zu verdanken ist, heisst Pietro Krohn. Er ver- 
einigte in fester Hand den Einfluss auf Form und Farbe, führte die Bemalung 
unter der Glasur wieder ein, welche durch Weichheit und Schmelz sich 
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