auszeichnet und vielmehr eine natür-
liche Beschaffenheit als eine nach-
träglich aufgebrachte Dekoration der
Gegenstände zu bilden scheint. Ein
feiner, auf japanische Einflüsse weisen-
der Naturalismus befreite die Formen-
gebung von dem Nachahmungstrieb der
Verfechter historischer Stilgattungen.
So gewann das dänische Porzellan
schon in einer Zeit Selbständigkeit und
Freiheit, in der man bei uns noch voll-
ständig am I-Iergebrachten klebte und
man muss ihm mit Recht eine Rolle
in dem siegreichen Kampfe zuweisen,
der eine so grosse Umwälzung des
Geschmackes herbeiführte, wie wir sie
heute fühlen. Wir bringen Abbildungen
von einigen Stücken, welche als die
ersten Zeugnis vom neuen Kurse
ablegten und stellen daneben wieder
Beispiele aus jüngster Zeit. Die Epoche
bis zur letzten Pariser Weltausstellung
1900 war ausgefüllt durch eine Aus-
breitung nach jener Richtung, welche am
Kontinente noch immer für modernes
dänisches Porzellan als die charakte-
Fassade der EverarcPscl-ren Druckerei in Bristol von fistische DefEinüusskünstlefischen
w' 1' Nwby Geschmackes ist nunmehr viel weit-
gehender als in früheren Zeiten.
Von der Erzeugung der Gebrauchsware fast ganz getrennt, hat sich
eine Reihe von künstlerischen Kräften herangebildet, denen ein direkter Ein-
Fluss eingeräumt wurde. Nun handelt es sich nicht mehr um „Dekorierung"
vorhandener Formen, sondern um Schaffung von Arbeiten persönlicher
Eigenart. Die Damen E. I-Iegermann-Lindencrone, J. Garde, J. Plockross,
E. Drewes, Hahn Jensen, die Herren S. Hammershyii, A. Locher, S. Wagner,
H. Kofoed, E. Petersen, M. Reesen-Stenstrup, welche heute den künstleri-
schen Stab der Firma ausmachen, haben das Verdienst, innerhalb der durch
Technik und Material gegebenen Grenzen eine grosse Mannigfaltigkeit der
persönlichen Behandlungsweise erreicht zu haben.
Nun haben sie auch unter neuer Leitung neue Wege eingeschlagen.
Inzwischen erfolgte der Übergang des Betriebes der Fabrik an eine Aktien-
gesellschaft unter der Direktion Harald Bings und unter Schaffung eines
mehrgliedrigen Direktionsrates, die Berufung Krohns zum Direktor des
Kopenhagener Kunstindustriemuseums. Ein neuer künstlerischer Kurs