kam durch Heran-
ziehung des Malers
J. P. Willumsen zur
Geltung. Seiner Leitung
verdankt die Fabrik das
glänzende Auftreten in
Paris 1900, durch wel-
ches ein sichtbarer Um-
schwung in den Bestre-
bungen Bing 8: Grgän-
dahls eintrat, die in der
letzten Zeit in einen zu
grossen Parallelismus
mit jenen der könig-
lichen Fabrik geraten
waren. Die scharf aus-
geprägte Eigenart
Willumsens wirkte der-
art belebend auf seine
zahlreichen Mitarbeiter,
dass auf der ganzen
Linie eine fühlbare Ab-
lenkung in ein mehr
prononziertes und cha-
rakteristisches Fahr-
wasser sichtbar wird.
Wenn auch der künst-
lerische Leiter nichts
selbst ganz durchführt, so fühlt man seinen Einiiuss doch überall und stark.
Die glatte gefällige Art der Formgebung und oft allzu zarte Tongebung
der letzten Zeit macht nun einer mehr kräftigen und männlichen Ausdrucks-
weise Platz, die allerdings bisher fast nur durch Abbildungen bei uns bekannt
wurde. Die besten und schönsten Stücke besitzen auch bereits einen ansehn-
lichen materiellen Wert, der ihre Verbreitung erschwert. Man ist bei uns
noch nicht daran gewöhnt, für Porzellan so hohe Preise zu bezahlen, wie es
Paris und London tun; man Findet es noch immer nicht für tunlich, eine
moderne Keramik neben die Arbeiten der dekorativen Plastik und der
Malerei in grosse Kunstsammlungen einzureihen. Doch stehen zweifellos
die Arbeiten Bing 8c Grgzlndahls, welche in Paris zu sehen waren, schon so
hoch, dass sie eine grössere Würdigung verdienen.
Der dilettantische Zug, der den zahllosen Nachahmungen und auch
manchmal der echten Marktware anhaftet, welche jetzt als „dänisches Por-
zellan" überall gezeigt werden, ist ihnen gänzlich fern und es wäre sehr zu
wünschen, dass mehr von den guten Stücken nach Österreich wandert, wie
Keramischer Wandschmuck in „Harrotfs Stores" von W. J. Neatby