Glas verwendet, ist meistens in
blassen, zarten Tönen gehalten;
kräftige Farben sind nur in sehr
seltenen Fällen zugefügt, wie bei
den humorvollen Köpfen der Ver-
glasung der schmalen Teilungs-
Wände, welche im „Kings Smoking
Cafe" in Birmingham den Raum
der Länge nach in kleine Verschläge
teilen, so dass die Gäste an jedem
einzelnen Tisch in einer Art Privat-
zimmer sitzen.
Wenn Neatby in seinen Glas-
arbeiten die zartesten Farben und
selbst absolute Farblosigkeit vor-
zieht, schwelgt er in seinen Metall-
emails in den reichsten, saftigsten
Tönen, welche die Palette des
Schmelzes bietet. Es ist bemerkens-
wert, dass es ihm bei dieser unzu-
verlässigen, so vielen Zufällen aus-
gesetzten Methode nicht um genaue
Formen, überhaupt nicht um Zeich-
nung zu tun ist. Er lässt die Farben
wie zufällig ineinander fiiessen und
nur als Farben selbst direkt wirken.
In dem hier reproduzierten silbernen
Kerzenleuchter ist das Herz der
Rückwand auf diese Weise mit
einer Emailfläche von Bernstein-
farbe, goldigem Braun und allen
dazwischen liegenden Nuancen bedeckt. Auf dieselbe Art glasierten die
alt-japanischen Töpfer ihre Steingutschalen und Teekannen. Neatby hat
sich in letzter Zeit viel mit Nachahmungen der Keramik des feudalen Japan
beschäftigt und hat Resultate erzielt, die nicht nur das archaische Aussehen,
sondern auch die herrlichen Farbenflüsse dieser Vorbilder aufweisen.
Überhaupt hat er sich bei seinen keramischen Arbeiten v- und diese
bilden doch den Hauptausdruck seines Talentes - den Osten und speziell
Persien als Muster vorgesetzt. Die zahlreichen figuralen Darstellungen
scheinen dieser Behauptung zu widersprechen, doch ist es nur recht und
billig, zu erklären, dass Neatby hierin nicht seinem eigenen Geschmacke
folgt, sondern sich auf die beste Weise in das fügt, was von ihm verlangt
und erwartet wird. Sein ganzes Leben lang war er genötigt, die Kunst als
Geschäft zu betreiben, lange Zeit als Angestellter in keramischen Fabriken,
Briefschrank von W. J. Neatby
zu