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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 10)

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A. L. Groll. Bei Sandy Hook, New-York, Hafeneingang 
 
reizvolle, nur allzu akademische Perspektive verfügt und komplizierte Motive 
liebt, die zur Entfaltung der letzteren günstige Gelegenheit boten. Auch 
Homer D.Ma.rtin arbeitete in derselben Weise, nur trug sein eminentes Farben- 
gefühl noch mehr poetischen Zauber hinein und obgleich er sich anfangs 
ebenfalls einer detaillierten Technik befleissigte, so liess doch sein dem 
Meister voraneilendes Genie ihn nicht bei den spitzen Pinselstrichen verweilen, 
sondern zwang ihn sich bald eine breitere Technik anzueignen. Dazu kam 
der Einfluss der Barbizonisten - und so entstand endlich der Homer 
Martin, der vielen durch die elementare Grossartigkeit, die er in seinen 
Himmeln, seinen hügeligen, gross angelegten Landschaften ausdrückt, 
mit dem Homer der Griechen vergleichbar scheint. Seine Himmel zeigen 
wenig Wolken, aber gerade in der Unendlichkeit, die er dadurch zum Aus- 
druck bringt, liegt der faszinierende Eindruck Martin'scher Landschaften, 
die gegen das Lebensende des Meisters hin sich immer kühner im Stil 
präsentieren. Er ward um das Jahr 1836 in Albany geboren und starb im 
Jahre 1897. 
Nur wenig jahre jünger als er ist ein anderer Meister, der entschieden 
ebenfalls zu den Begründern unserer heutigen „tonal School of Amerika" 
gehört: der im Jahre 1847 geborene R. A. Blakelock, der heute zwar noch zu 
den physisch Lebenden gehört, aber leider geistig tot ist, da er im Wahnsinn 
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