berichten wider-
sprechend, die der
Figurenmalerei ge-
wöhnlich die erste
Stelle einräumt -
angewiesen.
Ich will nun
auch weiter an jene
ersten Maler der
„tonal School" an-
, knüpfen. Auch der
wirklich bedeuten-
den Impressio-
nisten will ich
daher erst nachher
gedenken und erst
Walter Palmer, Schnee im November konstatieren, dass
Henry W. Ranger,
wie schon eingangs erwähnt, heute als das Haupt der „tonal School" anzu-
sehen ist. Um ihn scharen sich allsommerlich in Lyme, Connecticut,
eine Menge jüngerer und auch gleichaltriger Maler. Andere malen anders-
wo, malen auch anders, aber doch kennzeichnet alle ein Zug: Sie haben
die Mission der Barbizoner Künstlerpoeten verstanden, die Iness so schön
mit den Worten ausdrückt: Man solle den verschiedenen Eindruck der
Natur auf die empfängliche Seele des Künstlers wiedergeben. Ranger selbst,
ein Mann irn kräftigsten Mannesalter, hat sich unsere herbstlichen Wälder
mit ihrem tiefen Weinrot, ihrer feurigen Kupferfarbe und dem warmen Braun-
gelb, dem tiefblauen Frühabendhimmel als etwas ihm besonders Symp athisches
und seinem Farben- und Fonnengefühl Entsprechendes ausgesucht, was nicht
hindert, dass auch Wiesen mit mächtigen Bäumen in ihrer Mitte oder nur
wellige Gefilde oder ein Städtebild ihn fesseln und zu höchst interessanten
Bildern inspirieren können. Leider hat man in Europa kaum einen Begriff
seiner Kunst voll tiefgesättigter Farben und kraftvoller Technik. Wohl zeigte
die Berliner Kunstausstellung von 1903 einige Bilder seiner Hand, aber wenn
irgendwelche Gemälde einer richtig gestimmten Umgebung bedürfen, so sind
es sicher diejenigen Rangers. Wer dieselben wie ich gegen die kupferfarbene
Plüschtapete seines luftighohen Ateliers, umgeben von hiezu getönten
schweren Vorhängen, geschnitzten Möbeln, Kupfer- und Messinggefässen,
Fellen von gesättigten Farben, erblickt hatte - und sie nun wiedersah auf
der entsetzlich kalten, bläulich grauen, gestrichenen Wand des für die
Amerikaner angewiesenen Saales XXXII in Berlin - der konnte sich wohl
eines leichten Fröstelns nicht erwehren. Auf dieser harten, kalten Wand sahen
unsere tiefgetönten warmen Landschaften mit ihren gebrochenen Farben
wie Schmutzfiecken aus! Leonard Ochtman, dessen Morgendämmerungen