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Die heilige Hekatombe
Frau Arnanda Elrewster Sewell.
Marinemaler, aber nicht nur der Ozean selbst fesselt ihn, sondern vor allem
das, wie der Mensch sich ihm dienstbar gemacht hat: das heisst, die Welt
der Fahrzeuge im Karnpfe mit den Elementen. Auf ganz eigentümlichem
Wege ist Reynold Beal überhaupt dazu gekommen, Maler zu werden.
Zuerst waren es die Fahrzeuge selbst, aber vom technischen, nicht vom
malerischen Standpunkte aus, die ihn interessierten: er war Schiffsingenieur
und schliesslich hat ihn die malerische Seite der Objekte, mit denen er sich
zu beschäftigen hatte, mehr angezogen, als deren Konstruktion, obwohl er
sich auch heute durch die grosse Exaktheit und Korrektheit der Fahrzeuge
gegenüber manchen Künstlern, die es damit nicht so genau nehmen, aus-
zeichnet. Aber dem Effekt der verschiedenartigen Segelschiffe auf den je
nach der Tages- oder Nachtzeit so sehr in ihrer Farbenskala variierenden
Fluten gilt jetzt natürlich sein Hauptaugenmerk. Die opalisierenden
Tönungen gelingen ihm ganz besonders. Reynold Beal berechtigt zu
bedeutenden Hoffnungen. Nicht minder begabt ist übrigens sein Bruder
Gifford, der in der Landschaft sehr schön getönte Bilder von ziemlich hellen,
gebrochenen und aber warmen Tönen, zum Beispiel die Vegetation auf den
Hügeln der Küste, mit Vorliebe malt.
Einer unserer originellsten Maler für See und Land, der auch einen
höchst eigentümlichen Studiengang durchgemacht hat, ist F. de Haven. Er
ist auf dem Lande bei Indiana aufgewachsen, und ohne jede Anregung ward
in ihm die Liebe zur Malerei rege. Er lief viele Meilen, um einen Schilder-
maler zu besuchen, der hie und da eine Landschaft verbrach. Er fing selbst
an zu pinseln, aber in seiner Zeit und Umgebung schien die Malerei aus-
sichtslos. Da er auch musikalisch war, brachte er es schliesslich zu einem
Mitglied eines kleinen Theaterorchesters, dabei malte er zugleich und
schliesslich arbeitete er sich im Jahre 1885 nach New-York; dort genoss er den