MAK

Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 10)

'91; 
 
Frank Vincent Dumond, Der Sündenfall 
ersten Unterricht in der Malerei und studierte unter Geo D. Smillie und Walter 
Saterlee, ohne aber von den beiden, noch von irgend einem anderen ernstlich 
beeinflusst zu werden. Höchstens könnte durch seine höchst phantastischen 
und eigenartigen Bilder die Erinnerung an einen Meister der Vergangenheit 
wach werden. Die Auswahl der Landschaft, zum Beispiel die wilde 
See zwischen Felsen geklemmt: an Salvator Rosa, von dem er, de I-Iaven, 
aber gar nicht viel kennen dürfte, da er noch nie in Europa war. Seine Tönung 
ist tief und in gebrochenen Farben, denen er eine verschleierte Wirkung zu 
geben weiss. Seine Waldszenen, meist den glühenden amerikanischen 
Herbst darstellend, kommen seinen Seestücken und Felsengegenden an Reiz 
manchmal nicht gleich - manchmal aber übertreffen sie sie noch. Eine 
Ungleichheit ist bei einem so phantasievollen und genialen Künstler, dem jede 
Schablone fern liegt, ganz unvermeidlich. Jetzt bewohnt de I-Iaven während 
des grössten Teiles des Jahres sein Atelier im Maine und findet dort in der 
wilden felsigen Küste das richtige Material für seine eigenartigsten Bilder, 
die ihm in den letzten Jahren immer Preise gebracht haben. 
Grundverschieden, aber nicht minder ihre Stimmungen so recht aus 
der amerikanischen Natur hervorholend und durch vollendete Künstlerschaft 
verklärend, sind zwei andere Künstler: J. Francis Murphy und Leonard 
Ochtman. Dem ersteren ward voriges Jahr für seine ungemein duftige 
Morgenlandschaft in der Ausstellung der American Artists der Preis für das 
beste Landschaftsbild. Aber leider spottet dieses Landschaftsbild jeder 
Reproduktion. Es präsentiert duftige Morgennebelstimmung des Spät- 
herbstes; ein kahler Baum hebt sich heraus - sonst alles grauer zarter Duft 
in verschiedener Tönung. Daraus ein Bild von intensiver Wirkung zu 
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