Mitarbeiter, mit feinem Gefühle und
unerschöpflicher Phantasie entgegen-
zukommen wussten. Das Mobiliar, der
Bronze bedürftig, hob sie über sich
selbst hinaus, die Boulle und Cressent
erzogen die Confesseur und Gouthiere
und ihre zahlreichen Schüler und
Nachfolger, welche die Bronze zu
einer selbständigen Stellung erhoben
mit ihren Uhrgehäusen, Vasen, Giran-
dolen, Lustern, Kandelabern, Tafel-
aufsätzen, Räuchergefässen und Klein-
gerät aller Art. Sie lernten das
Material in unvergleichlicher Weise
beherrschen und ihm gerecht werden
in Formgebung und Oberflächen-
behandlung und alle Ideen und Ein-
fälle der Zeit spiegelten sich ab in
ihren Werken, die im kleinen wie im
grossen uns auch heute noch entzücken
und Einblick gewähren in die geistige
Rüstkammer einer wahrhaft grossen
Zeit. Jedem Wandel der Zeiten,
Stimmungen, Wünsche des Ge-
schmacks folgten sie und machten
ihn sich dienstbar, ob Louis XIV.,
Louis XV., Louis XVI. oder Directoire,
Konsulat, Empire. Und dieses, das den
letzten historischen Kunststil prägt,
sichert der Bronze, ehe sie wieder
verfällt in den Tagen der romantischen
Stilauflösung und des Bruches mit
allen guten Traditionen, erhöhten
Aufschwung, die freieste künstlerische
Entwicklung. Noch im beginnenden
Klassizismus des Louis Seize wird am
Möbel die alte Verbindung zwischen
Hauptmaterial und Verzierung auf-
rechterhalten, die Ziertechniken,
Boullearbeit und Intarsia, neben denen
'l"'J
Uhr, Wiener Arbeit, Bronze, Gehäuse grün paliniert.
das übrige vergoldet, zuletzt Schloss Schönbrunn
die Schnitzerei allmählich zurücktritt, sind dem Hauptmaterial des Möbels,
dem Holze, vollkommen ein- und untergeordnet. Aus aufgelegtem Metall
sind nur die Beschläge. Im Empire erobert sich die Bronze nicht nur eine
umfassendere Stellung, auch eine freiere, dem I-Iolze ebenbürtige, der