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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 10)

jener Partieen, welche nicht durch Ein- 
wirkung von Dämpfen und Säuren, 
sondern durch Aufbürstung grüner Farbe 
erzielt wird; man nennt das ausdrücklich 
„vert antique". 
Auch die Wiener Bronzisten 
pflegen, wie alle die hier vorgeführten 
Beispiele zeigen, die Feuervergoldung 
mit hoher Vollendung; während der 
ersten Dezennien des XIX. Jahrhunderts 
sind edlere Arbeiten durchwegs echt 
vergoldet. Aber VerHachung des Ge- 
schmacks und vor allern wohl das in 
der geldarmen Zeit immer stärker 
werdende Bedürfnis nach billigerer 
Ware verdrängt allmählich die gute 
teure Feuervergoldung. Unter den vielen 
in Wien eingewanderten Bronzisten, 
welche das Gewerbe nicht als „bürger- 
liche" Meister, sondern als „befugte" 
betreiben, erscheint in den Zwanziger- 
Laterne, Wiener Arbeit, Bronze, aus Schloss Jahren der Engländer Morton, welcher 
Hdlbmn" die galvanische Vergoldung einführt. 
Hiemit sinkt denn auch Sinn und Ver- 
mögen für die strengere Formbildung der Geräte und die Bronzearbeit wird 
allmählich wieder, was sie vor Danninger gewesen, Gürtlerarbeit, um sich 
erst in der zweiten Hälfte des XIX. ]ahrhunderts 
zu neuen technisch bedeutenden Leistungen zu 
erheben. Und noch eine andere Erscheinung 
tritt zutage: die stilauflösende und Material- 
echtheit verleugnende Romantik setzt an die 
Stelle der Bronze Holz, aber sie will ihm den 
Charakter des Metalls verleihen und den 
Beschauer über das Surrogat täuschen: das 
Holz wird bronziert, Figuren, Gehäuse, Gefäss- 
formen werden mit grüner Bronzefarbe an- 
gestrichen, die plastischen Ornamente mit 
Goldbronzefarbe versehen. Es lässt sich nicht 
leugnen, dass auch mit diesen einfachen 
Mitteln in der Biedermeierzeit so manche an- 
sprechende, ja reizvolle Gebilde erzeugt T2" "in"Schmbnschgamim"Fedm" 
, __ _ _ _ behälter, Wiener Arbeit, Bronze, ul t t 
werden. Auch hiefur bringen wir in der letzten Honmg Wim z e z 
liebt die deutsche und wienerische 
Bronze des Empire die grüne Färbung 
sei" 
 

	        
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