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eines Vorganges, dem mit geringen
Ausnahmen die Lehrerschaft wohl
sympathisch gegenübersteht, der aber
hinsichtlich seiner praktischen An-
wendung beim Unterrichte beinahe
allen fremd ist, so dass zunächst
Mittel und Wege gesucht und gefun-
den werden müssen, um die Lehrer
selbst in möglichst kurzer Zeit für
die Unterweisung im Zeichnen auf
Grundlage der neuen Anforderun-
gen zu befähigen. Nach dem heuti-
gen Stande der Dinge und nach den
bisher gewonnenen Erfahrungen kann
dieses Ziel nur im Wege der prakti-
schen Schulung des Lehrpersonales
in mehrwöchentlichen Kursen erreicht
werden. Was
Aus den Salzburger Fachkursen xgo3, Entwurf für das aber be"
ein Glasgefäss von F. Oppitz deutet und
welche Kom-
plikationen dadurch herbeigeführt werden, geht
schon daraus hervor, dass in Österreich hierbei
allein 54.000 Lehrkräfte in Betracht kommen
würden, welche an 21.000 Schulen zirka 4 Millionen
Schüler und Schülerinnen im Zeichnen zu
unterrichten haben.
Rechnet man zu den obenerwähnten
Schwierigkeiten noch die durch den neuen
Kurs bedingte bessere Ausstattung der
Zeichensäle, die Beschaffung des erforder-
liehen Studienmateriales, sowie die durch
die Einführung des Zirkelzeichnens auch an
Volksschulen entstehenden verwaltungstech-
nischen Probleme, so ist es klar, dass bei
der Reform nicht jenes rasche Tempo ein-
geschlagen werden kann, wie es den für die
Reform Begeisterten, aber in die Verhält-
nisse nicht Eingeweihten vorschwebt, um-
soweniger, als wohl genügend abgeklärte
und verlässliche Methoden für Schüler im
Alter über 10 Jahren, nicht aber solche für
die ersten drei bis vier Jahre des sachlich
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. Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Ent-
und numerisch besonders bedeutungsvollen Wurf m, einen Glasleuchtcr von F.Oppitz