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sagen: die T rop-
pauer Ausstellung
lässt die in Wien
erst recht als drin-
gende Notwendig-
keit erkennen.
Sie hat aber
auch - und darin
besteht vor allem
ihr Wert und ihre
Bedeutung - einen
Fingerzeig ge-
geben, worauf in
Wien mit beson-
derer Sorgfalt zu
achten sein wird,
damit das unge-
heure Tätigkeits-
feld der kaiser-
ß lichen Manufaktur
Alt-Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau, Schlittschuhläufer und Schlitt- niCht in einSeitigßf
schuhläuferin, um x765. (Karl Mayer, Wien) Beleuchtung er-
schiene: auf die
zahlreichen Stücke ohne Marke, die frühen Stücke mit blauer Marke
und auf die figurale Plastik.
Auf Einzelheiten einzugehen, ist bei einer Ausstellung, die mit so viel
Sorgfalt zusammengestellt wurde wie diese, deshalb nicht unbedenklich, weil
es nicht angeht, alle gleichwertigen Stücke auch gleichmässig in Betracht zu
ziehen. Will man dennoch das Gesamtbild durch den Hinweis auf einzelne
Objekte beleben, so darf man nicht vergessen, zu betonen, dass dies gleich-
sam nur Stichproben sind und man statt dieses einen Stückes ebensogut
zehn andere hätte anführen können.
Das Sensationsstück der Ausstellung in der Gruppe der Porzellane aus
den ersten Jahren der Fabrik ist die durch die vorigjährige keramische Aus-
stellung in Reichenberg bekannt gewordene weisse Kumme mit transluzidem
Emaildekor auf Goldfolie und der Signatur „Hunger F." Das heisst also: mit
der Namenszeichnung jenes Meissner Arbeiters, den Claudius Du Paquier
durch allerlei Versprechungen zur Flucht aus Meissen und zur Einrichtung
der Wiener Fabrik bewogen hatte. Das Stück stammt aus der rühmlichst
bekannten Sammlung Karl Mayer in Wien. Ob diese Schale tatsächlich
mit Wien in Zusammenhang gebracht werden darf, ist zwar noch nicht
endgiltig entschieden, doch sprechen gewichtige Momente für die Wiener
Provenienz, so dass wir also mit fast zweifelloser Sicherheit annehmen
können, in dieser Kumme eines der ersten in Wien gebrannten Porzellane