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allerlei Bronzegeräten betrieb und aus der uns auch mehrere Namen moham-
medanischer, dort ansässiger Kunsthandwerker bekannt geworden sind. Das
Österreichische Museum besitzt ein interessantes Beispiel dieses Stiles in
einem großen Teller mit der Inschrift „Greco da Nicolo Rugina Corfu
fece 1550".
Auch Erzeugnisse der späteren Metallkunst Persiens, Turkestans, Ägyp-
tens und der Türkei fehlen auf der Ausstellung nicht, zeigen aber nur den
Verfall der alten Techniken und die Verarmung der künstlerischen Phantasie.
DIE KERAMIK AUF DER MQHAMMEDANI-
SCHEN AUSSTELLUNG IN MUNCHEN 1910 .50
VON FRIEDRICH SARRE-BERLIN 50
EN Veranstaltern der Ausstellung bereitete die Keramik
nicht geringe Sorge; denn es schien bei der Kost-
barkeit und Zerbrechlichkeit des Materials be-
sonders schwierig zu sein, diesen hervorragenden
Zweig des orientalischen Kunstgewerbes in
„Meisterwerken" zur Anschauung zu bringen.
Dank dem Entgegenkommen der Leihgeber, be-
sonders französischer Sammler, ist es jedoch auch
hier schließlich möglich gewesen, die Schwierig-
keiten zu überwinden und die einzelnen Zweige
in charakteristischen und mustergültigen Bei-
spielen vorzuführen. Wenn auch die türkische Keramik, vor allem die Wand-
Biesen, nicht so, wie man es sich hätte wünschen können, zur Darstellung
kamen, wenn auch Spanien besser hätte vertreten sein können, so gab doch
die Ausstellung die Möglichkeit, die technische und künstlerische Ent-
wicklung der Töpferkunst innerhalb der einzelnen Teile der islamischen
Welt zu studieren und durch Vergleich bisher nicht beobachtete Unter-
schiede und Besonderheiten kennen zu lernen. Im Rahmen dieses kurzen
Berichtes mögen diese wissenschaftlichen Ergebnisse nur gestreift und vor
allem soll auf die bedeutendsten der ausgestellten keramischen Objekte hinge-
wiesen werden, die die Ausstellung hatte zeigen können.
Bei der Aufstellung ergab es sich von selbst, daß man die Keramik in
Zusammenhang mit den sonstigen Kunstwerken derselben Provenienz
unterbrachte. Zwei kleine, neben den persischen Teppichsälen gelegene
Kabinette (Raum 9 und I0) enthielten in je vier Eckschränken die hervor-
ragendsten Stücke der syrischen und persischen Keramik des Mittelalters;
diese Gruppe fand in dem großen Raume I 3 ihre Fortsetzung. Die jüngere
persische und die zentralasiatische Keramik hatte man in Zusammenhang
mit den Metallgegenständen der gleichen Zeit und Provenienz in den kleinen
Räumen 22 und I7 untergebracht, während die ägyptischen, spanischen