MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM S0
ERÖ FFNUN G D ER VVINTERAU SSTELLUNG. Die Winterausstellung
des Österreichischen Museums wurde am Samstag den 2x. November um u Uhr
Vormittags im Beisein der Herren Sektionschefs Sr. Exzellenz Ritter von Bernd und
Dr. Stadler von Wolffersgrün, welche in Vertretung Sr. Exzellenz des Herrn Ministers
Dr. Wilhelm Ritter von I-lartel erschienen waren, und zahlreicher geladener Gäste eröffnet.
Wir werden im jännerheft unserer Zeitschrift eingehend über die Ausstellung berichten.
Seine k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz Ferdinand und
Gemalin haben am 29. v. M. die Ausstellung besucht.
Ihre k. u. k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Maria Theresia, Gemalin
Sr. k. u. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Karl Stephan, hat am 4. d. M.
nachmittags die Winterausstellung besucht.
Sonntag den 29. v. M. wurde die Winterausstellung von 6082 Personen besichtigt.
Es ist dies die höchste Besuchsziffer, welche seit dem Bestande des Museums zu ver-
zeichnen ist.
ESUCI-I DES MUSEUMS, Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
November von x597o, die Bibliothek von 1914 Personen besucht.
ORTRÄGE IM K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM. Die Direktion
des k. k. Österreichischen Museums veranstaltet in der Zeit vom 29. Januar bis Ende
März igo4, stets am Mittwoch und Freitag um 8 Uhr abends, fünf Vortragszyklen, und
zwar drei zu je drei Vorträgen, einen zu zwei und einen zu fünf Vorträgen. Die Teilnahme
an diesen Vorträgen wird auf eine bestimmte Zahl von Zuhörern beschränkt sein und kann
nur erfolgen auf Grund einer Einschreibung, für welche eine Gebühr von 2 Kronen für
jeden Vortragszyklus eingehoben wird. Die Einschreibungen werden an allen Wochen-
tagen von ifzg- rz Uhr und von 214 Uhr in der Kanzlei des Museums entgegengenommen,
und es werden Karten mit Nummern ausgefolgt, welche den Sitzplatz im Vorlesungssaale
des Museums bezeichnen.
Das Programm dieser Vorträge ist folgendes:
Vortragszyklen: I. Dr. Alois Riegl, o. ö. Professor an der k. k. Universität in Wien:
Denkmalkultus und Denkmalschutz. 29.]anuar: Das Denkmal in seiner früheren Bedeutung;
3. Februar: Das Denkmal in moderner Bedeutung; 5. Februar: Der Denkmalschutz.
II. Kornelius Gurlitt, königl. sächs. Hofrat und Professor an der königl. technischen I-Ioch-
schule in Dresden: Die Theorien der Baukunst im xg. jahrhundert, xo. und m. Februar.
III. Dr. Ottokar Weber, o. ö. Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag: Der
österreichische Vormärz. Bilder aus Geschichte und Leben (mit skioptischen Demon-
strationen), 17., 19. und 24. Februar. IV. Dr. Richard Kralik von Meyrswalden: Die
ästhetischen und historischen Grundlagen der modernen Kunst (mit skioptischen Demon-
strationen). 26. Februar: Ästhetische Grundlagen der Kunst; 2. März: Historische Grund-
lagen der Kunstgeschichte; 4. März: Entwicklung der modernen Kunst seit der Romantik.
V. Dr. E. W. Braun, Direktor des Kaiser Franz Joseph-Museums in Troppau, Dr. Gustav
Pazaurek, Kustos des nordböhm. Gewerbernuseums in Reichenberg und Josef Folnesics,
Kustos am k. k. Österreichischen Museum: Über Alt-Wiener Porzellan (mit skioptischen
Demonstrationen). Im Laufe des Monates März (die Tage werden später bekanntgegeben):
Dr. Braun: Wiener Porzellan der Frühzeit; Figurale Plastik der k. k. Wiener Porzellan-
fabrik. Dr. Pazaurek: Die Überdekorateure in der Porzellanfabrikation der Frühzeit.
j. Folnesics: Die Rokokoperiode des Wiener Porzellans; Das Wiener Porzellan der
Empirezeit.
Die Vorträge finden im Vorlesungssaale des Österreichischen Museums, Wien,
1., Stubenring 5, statt.