j. Dampt, Der Kuss der Grossmutter
Von der Zeit an, als Dampt diese Arbeiten vollendet hatte, war er im
Vollbesitze seiner Meisterschaft. Jede seiner weiteren Arbeiten zeigt ein
Fortschreiten auf dem eingeschlagenen Wege. Von den verschiedensten
Gesichtspunkten aus betrachtet, zeigt er sich als ein vollendeter Künstler,
ist er ohne Unterlass auf der Suche nach neuen Mitteln, in allen erfahren
und geübt, stets individuell, vornehm und anregend.
Bei der Spaltung, die imjahre 188g zwischen den französischen Künstlern
eintrat, gehörte Dampt selbstverständlich der Partei der Dissidenten an, die
in ihrem Ausstellungsprogramm einen Platz für jene Künste verzeichnet
hatten, die man sonst die „minderen" genannt hatte und die Dampt seit
langer Zeit gleich den übrigen kultivierte. Von nun an zeigte er also
nebeneinander Skulpturen, Möbel, Bijoux, wobei er, von jeher als guter
Handwerksmann bekannt, in den verschiedensten Formen seinen Traum
der Schönheit zum Ausdruck zu bringen trachtete, so dass er im Sturm
seinen Platz in der vordersten Reihe der Wiedererwecker der dekorativen
Kunst einnahm.
Es folgen weitere Werke der Bildhauerei, deren jedes eine vollständige
Sensation bedeutete: der „Kuss der Grossmutter" (1893; im Museum des