gezeichneter Feinheit und von durch-
Mlle J. W.", bei welchem sich das warme
Weiss des Elfenbeins neben den tiefen
Tönen des in Birnholz ausgeführten Kleides
zu köstlicher Wirkung steigert. Im selben
Salon zeigten auch drei andere Porträts,
Büsten von Kindern in Bronze, Marmor
und Silber, die Geschicklichkeit des Künst-
lers, verschiedene Stoffe richtig zu behan-
deln und zu glücklicher Gesamtwirkung zu
vereinigen. Das kommende Jahr brachte
ähnliche Arbeiten, bei noch vollkommenerer
Meisterschaft: eine kleine Büste in Silber
des Malers Dagnan-Bouveret von aus-
dringender Beobachtung zeugend; eine
andere aus Stein, das Bild des Sohnes des
Ebengenannten, ein wunderbares Werk
von friedlicher Einfachheit und mildem
Ernste, mit den schönen Renaissance-
Werken der Florentiner zu vergleichen;
ein Bett, von dem wir weiter unten noch
ausführlicher sprechen werden, dessen
glückliche Form eine delikate,'geistreiche
Dekoration bereicherte; ein kleines Basrelief
für ein Tintenzeug, und eine „Katze".
Die folgenden Jahre waren nicht weni-
ger fruchtbar und glücklich; 1897 vollendete
er die Büste der „Gräfin von Bearn", bei
der die Skulptur in Holz und in Elfenbein V-
sich mit Goldschmiedearbeit zu glücklichem
Akkorde vereinigte und mit der eleganten J- Damvn Pomäl der M11: J- W-. Bimhßlz
Grazie des Modells der Charakter feiner und Elfenbein
Kostbarkeit zum Ausdrucke kam. Die Dame
stützt sich in einer bei dem Künstler beliebten Haltung auf den Ellenbogen.
Die eine Hand stemmt sich gegen die Wange, die andere hält ein goldenes
Figürchen, das eine Frau bei der Toilette vorstellt. Hände und Kopf
sind aus Elfenbein und heben sich ab von einer Robe aus Birnholz. Die
Ansatzstellen des Halses besäumt ein Mosaikband aus Türkisen und Gold
mit goldenem, von Kleeblättern aus oxydiertem Kupfer und Opalen
besätem Rollwerk. Das Ganze erhebt sich auf einem Sockel von Amarant-
holz, dessen Gleichförmigkeit durch Perlmutterinkrustationen unterbrochen
wird. Der Künstler hat sich überdies der zeitraubenden und schwierigen
Arbeit unterzogen, die rechte Hand und den Kopf aus einem Stück zu
meisseln.