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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 1)

gezeichneter Feinheit und von durch- 
Mlle J. W.", bei welchem sich das warme 
Weiss des Elfenbeins neben den tiefen 
Tönen des in Birnholz ausgeführten Kleides 
zu köstlicher Wirkung steigert. Im selben 
Salon zeigten auch drei andere Porträts, 
Büsten von Kindern in Bronze, Marmor 
und Silber, die Geschicklichkeit des Künst- 
lers, verschiedene Stoffe richtig zu behan- 
deln und zu glücklicher Gesamtwirkung zu 
vereinigen. Das kommende Jahr brachte 
ähnliche Arbeiten, bei noch vollkommenerer 
Meisterschaft: eine kleine Büste in Silber 
des Malers Dagnan-Bouveret von aus- 
dringender Beobachtung zeugend; eine 
andere aus Stein, das Bild des Sohnes des 
Ebengenannten, ein wunderbares Werk 
von friedlicher Einfachheit und mildem 
Ernste, mit den schönen Renaissance- 
Werken der Florentiner zu vergleichen; 
ein Bett, von dem wir weiter unten noch 
ausführlicher sprechen werden, dessen 
glückliche Form eine delikate,'geistreiche 
Dekoration bereicherte; ein kleines Basrelief 
für ein Tintenzeug, und eine „Katze". 
Die folgenden Jahre waren nicht weni- 
ger fruchtbar und glücklich; 1897 vollendete 
er die Büste der „Gräfin von Bearn", bei 
der die Skulptur in Holz und in Elfenbein V- 
sich mit Goldschmiedearbeit zu glücklichem 
Akkorde vereinigte und mit der eleganten J- Damvn Pomäl der M11: J- W-. Bimhßlz 
Grazie des Modells der Charakter feiner und Elfenbein 
Kostbarkeit zum Ausdrucke kam. Die Dame 
stützt sich in einer bei dem Künstler beliebten Haltung auf den Ellenbogen. 
Die eine Hand stemmt sich gegen die Wange, die andere hält ein goldenes 
Figürchen, das eine Frau bei der Toilette vorstellt. Hände und Kopf 
sind aus Elfenbein und heben sich ab von einer Robe aus Birnholz. Die 
Ansatzstellen des Halses besäumt ein Mosaikband aus Türkisen und Gold 
mit goldenem, von Kleeblättern aus oxydiertem Kupfer und Opalen 
besätem Rollwerk. Das Ganze erhebt sich auf einem Sockel von Amarant- 
holz, dessen Gleichförmigkeit durch Perlmutterinkrustationen unterbrochen 
wird. Der Künstler hat sich überdies der zeitraubenden und schwierigen 
Arbeit unterzogen, die rechte Hand und den Kopf aus einem Stück zu 
meisseln.
	        
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